Wie naturwissenschaftliches Wissen entsteht, beschreibt Ernst Peter Fischer detailliert und kenntnisreich. Nacheinander wendet er sich den Großen der Wissenschaft zu von Galilei über Newton bis Einstein und von Mendel über Darwin bis zu Watson und Crick. Dabei bringt er immer wieder auf unerwartete Weise Geschichte und Technik oder Kultur und Wissenschaft zusammen. So beschäftigt er sich in einem Kapitel mit "Romantik und Radioaktivität", in einem anderen mit "Elektrizität und Evolution". Fischer stellt zahlreiche Verbindungen her. Sein Fazit: Alles hängt irgendwie mit allem zusammen.
Schnell wird klar: Die großen Denker und Tüftler der Wissenschaft waren zu allererst Kinder ihrer Zeit. Um zu seinen großen Einsichten zu kommen ging der Eigenbrötler Isaac Newton allerlei Umwege, die ihn kreuz und quer durch die Alchimie führten. Um Gregor Mendels Erbsenexperimente zu verstehen, muss man wissen, dass der Mönch aus Brünn zuvor in Wien, wenn auch erfolglos, viele Semester Physik studiert hatte. Daher sein Wunsch, die Vererbung der Pflanzen in Zahlen zu fassen und als Wahrscheinlichkeiten zu formulieren. Auch bei Charles Darwin zeigen sich viele äußere Einflüsse. Sein Denken wird verständlich, wenn man die Zeit in der er lebte berücksichtigt. Dazu gehört die Industrialisierung ebenso, wie die englische Kolonialherrschaft und der allgegenwärtige Kampf zwischen Wissenschaft und Religion.
Das Buch des Professors für Wissenschaftsgeschichte steckt voller interessanter Informationen und zeigt die Köpfe der Wissenschaft jenseits der verbreiteten Mythen und Klischees. Wissenschaftlich interessierte und vorinformierte Leser werden manches bereits kennen, aber auch neues entdecken. Manchmal jedoch fehlt bei diesem Parforceritt durch die Wissenschaftsgeschichte der rote Faden. Und manche kleine Fehler haben sich eingeschlichen. So ist es falsch, dass ein chemisches Element nach Gregor Mendel benannt worden sei. Namensgeber von Mendelevium ist der russische Chemiker Mendelejew und nicht der Mönch aus Böhmen.
Ernst Peter Fischer: Wie der Mensch seine Welt neu erschaffen hat
ISBN: 978-3-642-34762-7
Springer Spektrum, 320 Seiten, 24,99€
Schnell wird klar: Die großen Denker und Tüftler der Wissenschaft waren zu allererst Kinder ihrer Zeit. Um zu seinen großen Einsichten zu kommen ging der Eigenbrötler Isaac Newton allerlei Umwege, die ihn kreuz und quer durch die Alchimie führten. Um Gregor Mendels Erbsenexperimente zu verstehen, muss man wissen, dass der Mönch aus Brünn zuvor in Wien, wenn auch erfolglos, viele Semester Physik studiert hatte. Daher sein Wunsch, die Vererbung der Pflanzen in Zahlen zu fassen und als Wahrscheinlichkeiten zu formulieren. Auch bei Charles Darwin zeigen sich viele äußere Einflüsse. Sein Denken wird verständlich, wenn man die Zeit in der er lebte berücksichtigt. Dazu gehört die Industrialisierung ebenso, wie die englische Kolonialherrschaft und der allgegenwärtige Kampf zwischen Wissenschaft und Religion.
Das Buch des Professors für Wissenschaftsgeschichte steckt voller interessanter Informationen und zeigt die Köpfe der Wissenschaft jenseits der verbreiteten Mythen und Klischees. Wissenschaftlich interessierte und vorinformierte Leser werden manches bereits kennen, aber auch neues entdecken. Manchmal jedoch fehlt bei diesem Parforceritt durch die Wissenschaftsgeschichte der rote Faden. Und manche kleine Fehler haben sich eingeschlichen. So ist es falsch, dass ein chemisches Element nach Gregor Mendel benannt worden sei. Namensgeber von Mendelevium ist der russische Chemiker Mendelejew und nicht der Mönch aus Böhmen.
Ernst Peter Fischer: Wie der Mensch seine Welt neu erschaffen hat
ISBN: 978-3-642-34762-7
Springer Spektrum, 320 Seiten, 24,99€