Prognosen und Hochrechnungen
Wie die anderen EU-Staaten gewählt haben

Die Europawahl hatte am Donnerstag in den Niederlanden begonnen. Insgesamt waren in den 27 EU-Staaten rund 360 Millionen Menschen wahlberechtigt. In einigen EU-Staaten wird noch ausgezählt. Ein Überblick:

    Flaggen der EU-Staaten und der Ukraine sowie die EU-Flagge wehen vor dem EU-Parlament in Straßburg.
    In allen 27 EU-Staaten hat die Europawahl stattgefunden. (picture alliance / Panama Pictures / Dwi Anoraganingrum)

    Schweden:

    In Schweden sind bei der Europawahl erneut die Sozialdemokraten stärkste Kraft geworden. Laut einer Prognose des Senders SVT erzielten sie 23,1 Prozent der abgegebenen Stimmen. Auf Platz zwei landeten die Moderaten, gefolgt von den Grünen mit 15,7 Prozent. Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten wurden mit 13,9 Prozent viertstärkste Kraft. Sie verloren 1,4 Prozentpunkte.

    Dänemark:

    In Dänemark hat sich die sozialistische Volkspartei nach der vorläufigen Auszählung mit 17,4 Prozent den Sieg bei der Europawahl gesichert. Die Sozialdemokraten der dänischen Ministerpräsidentin Frederiksen landeten mit 15,6 Prozent auf dem zweiten Platz. Die liberale Venstre-Partei, die 2019 noch stärkste Partei geworden war, büßte fast 9 Prozentpunkte ein. Die dänischen Rechtspopulisten erreichten etwa 6,4 Prozent und verloren somit mehr als 4 Prozentpunkte.

    Finnland:

    In Finnland haben die Linken erheblich zugelegt. Nach Auszählung aller Stimmen steigerte das Linksbündnis seinen Anteil um 10,4 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl 2019 und landete mit 17,3 Prozent als zweitstärkste Partei hinter den Konservativen. Die konservative Sammlungspartei von Ministerpräsident Orpo blieb stärkste Kraft mit knapp 25 Prozent der Stimmen. Platz drei belegen die Sozialdemokraten mit 14,9 Prozent. Die Rechtspopulisten rutschten nach ersten Berechnungen mit 7,6 Prozent auf den sechsten Rang hinter die Grünen.

    Slowakei:

    Die Europawahl in der Slowake hat mit 27,8 Prozent die liberale Partei Progressive Slowakei (PS) gewonnen, wie slowakische Medien noch vor Veröffentlichung des offiziellen Ergebnisses berichteten. Die erwarteten Zugewinne für die linkspopulistische Partei Smer-SD von Regierungschef Fico blieben aus. Sie erzielt 24,8 Prozent. Auf Fico war Mitte Mai ein Attentat verübt worden. Die rechtsextreme Republika landete mit 12,5 Prozent auf Platz drei, gefolgt von der christdemokratischen KDH und der sozialdemokratischen Hlas-SD.

    Kroatien:

    In Kroatien hat nach einer ersten Prognose die konservative Regierungspartei HDZ die Europawahl gewonnen. Die Partei von Ministerpräsident Plenkovic errang demnach sechs der zwölf Mandate, die Kroatien im Europaparlament zustehen, berichtete das öffentlich-rechtliche Fernsehen HRT am Sonntag unter Berufung auf eine Befragung am Wahltag. Die oppositionelle Sozialdemokratische Partei (SDP) kam demnach auf vier Mandate, die mit der HDZ regierende rechtspopulistische Heimatbewegung und die links-grüne Mozemo (Wir können es) auf je ein Mandat.

    Griechenland

    In Griechenland liegt bei der Europawahl die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) vorn. Nach Auszählung von gut 45 Prozent der Stimmen erreichte die Partei von Ministerpräsident Mitsotakis rund 27,6 Prozent. Weit abgeschlagen folgen auf Platz zwei das Linksbündnis Syriza (rund 14,6 Prozent) und die sozialdemokratischen Partei Pasok (rund 13,4 Prozent). Die Parteien am äußeren rechten und linken Rand schnitten entgegen den Prognosen verhältnismäßig schlecht ab.
    Diese Nachricht wurde am 10.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.