Manfred Kloiber: Mit der kommenden Version seines Betriebssystem, mit "Windows 8”, verabschiedet sich Microsoft von der Windows-Welt wie wir sie bislang kennen. Denn die Zeiten des Desktop-Icons oder der Mausbedienung scheinen vorbei zu sein. Diesen Eindruck jedenfalls konnte man in dieser Woche bei der Entwickler-Konferenz "D9” in Kalifornien gewinnen. Dort stellte das Unternehmen "Windows 8” vor. Marcus Schuler, Sie haben die Präsentation um den Nachfolger des erfolgreichen Windows7-Systems verfolgt, was ist denn so neu an Windows 8?
Marcus Schuler: Es mutet schon wie eine kleine Revolution an: Microsoft verabschiedet sich, Sie haben es ja gerade gesagt, vom Desktop mit all den Programm-Icons, die man mit Mausklick starten kann. Auch Taskleiste und Startknopf werden obsolet. Stattdessen setzt man auf die Kachel- oder Fliesenoptik, die man von Windows Phone 7 - dem Smartphone-Betriebssystem – her kennt. Die komplette Bedienung ist auf Touch, also auf die Berührung und die Steuerung mit den Fingern ausgerichtet. Der Bildschirm besteht aus kachelartig angeordneten Kästchen. Und in diesen Kästchen, da können Informationen aus E-Mails, aus sozialen Netzwerken, aus Wetterberichten oder Nachrichtenquellen auflaufen.
Kloiber: Und müssen wir uns jetzt auf diese bei Smartphones und Tablet-Computern übliche Touchscreen-Bedienung einstellen?
Schuler: Also das mit Sicherheit nicht. Was man aber in der ersten öffentlichen Demo von Mircosoft sehen konnte, war, dass das Unternehmen offenbar die Zeichen der Zeit erkannt hat: Die Optik, das so genannte Look and Feel, hat man aus dem eigenen Smartphone-System übernommen. Es sind aber auch die Einflüsse von Apples iPad zu erkennen gewesen, das ja auch gänzlich mit den Fingern bedient wird. Die größte Neuerung an dem System ist aber, dass man es fest verankert hat mit dem Internet. Das heißt: Man muss keinen Browser mehr starten, um im Web zu surfen. Aber: Tastatur und Mausbedienung werden natürlich beim Desktop-PC bleiben. Vielleicht wird es am Desktop aber bald üblich sein, zusätzlich den Rechner mit den Fingern via Touch-Screen zu bedienen. Und: der altbekannte Desktop, der lässt sich natürlich auch noch aufrufen, der wird nicht ganz verschwinden, so man diesen dann aufrufen möchte.
Kloiber: Worin liegen denn die Ursachen für diesen doch ziemlich radikalen Systemwechsel - weg von den gewohnten Windows, den Fenstern, die wir ja schon aus den 80er-Jahren her kennen?
Schuler: Ich vermute, Google und Apple dürften hier die großen Treiber gewesen sein. Microsoft, da waren sich viele Experten einig, hat da einen großen Sprung gemacht. Einige Analysten und Fachleute meinten gar, der Konzern lasse da selbst Google und Apple hinter sich. Der Grund: Man hat eben eine sehr innovative Benutzeroberfläche vorgestellt, die so gar nichts mehr gemein hat mit den Windows aus den 80er-, 90er-Jahren. Google favorisiert mit seinem Linux-basierten System, Chrome heißt es übrigens, die Steuerung des PC in einem Web-Browser. Alle Anwendungen liegen im Web und nicht lokal auf dem Rechner. Bei Apple sieht es ganz anders aus. Dort gibt es das iPad. Aber auf dem PC kommt man noch sehr klassisch daher. Microsoft versucht sozusagen den Mittelweg mit einem neuen Ansatz, weil es sowohl den lokalen PC mit der Internetwelt verbindet als auch ihm eben diese ganz neue Bedienoptik überstülpt.
Kloiber: Weiß man schon, wie sich Windows 8 auf die Hardware-Anforderungen auswirken wird?
Schuler: Auch hier eine ungewohnter Ansatz: Das neue System, so es tatsächlich in dieser Konfiguration kommt, wird aller Voraussicht nach deutlich Ressourcen sparender sein. Unterstützt werden neben den gewohnten Chips von Intel und AMD nun auch die ARM-Chips. Das war schon angekündigt worden. Und die finden sich besonders in Tablets und in Netbooks wieder. Damit dürfte sich die Laufzeit von Akkus deutlich verlängern. Angeblich soll Windows 8 in binnen sechs Sekunden hochgefahren sein, auch am Desktop-PC. Microsoft setzt hier nämlich nicht mehr auf das altbekannte BIOS, sondern dessen Nachfolger und der heißt Unified Extensible Firmware Interface.
Kloiber: Private Nutzer von Windows sind das eine, das Gros der Windows-PCs steht ja eigentlich in Unternehmen. Sie haben gerade angedeutet, dass Microsoft auf eine enge Verzahnung seines Betriebsystem mit dem Internet setzt. Was bedeutet das für künftige Firmenkunden?
Schuler: Ich glaube, da muss man sehr vorsichtig sein. Was man bei der D9-Konferenz diese Woche sehen konnte, waren ja nur erste Demos. Es handelte sich um kein fertiges Windows. Kein Journalist durfte Geräte mit Windows8 - was übrigens ein Arbeitstitel bei Microsoft ist - bedienen. Man steht also bei der Programmierung und Entwicklung dieses Systems wohl noch relativ am Anfang. Heißt: Wie es in einem Jahr aussehen wird, lässt sich noch nicht genau sagen. Was die Firmenkunden angeht: Viele Unternehmen sind von Windows XP ja noch nicht einmal zum aktuellen Windows7-System migriert. Hier werden sich die Unternehmen diesen neuen Ansatz des Softwarekonzerns sicherlich sehr, sehr genau anschauen wollen, bevor sie überhaupt eine Entscheidung treffen. Und das wird bei Unternehmen, wie wir jetzt gerade sehen, sicherlich noch einige Jahre dauern.
Marcus Schuler: Es mutet schon wie eine kleine Revolution an: Microsoft verabschiedet sich, Sie haben es ja gerade gesagt, vom Desktop mit all den Programm-Icons, die man mit Mausklick starten kann. Auch Taskleiste und Startknopf werden obsolet. Stattdessen setzt man auf die Kachel- oder Fliesenoptik, die man von Windows Phone 7 - dem Smartphone-Betriebssystem – her kennt. Die komplette Bedienung ist auf Touch, also auf die Berührung und die Steuerung mit den Fingern ausgerichtet. Der Bildschirm besteht aus kachelartig angeordneten Kästchen. Und in diesen Kästchen, da können Informationen aus E-Mails, aus sozialen Netzwerken, aus Wetterberichten oder Nachrichtenquellen auflaufen.
Kloiber: Und müssen wir uns jetzt auf diese bei Smartphones und Tablet-Computern übliche Touchscreen-Bedienung einstellen?
Schuler: Also das mit Sicherheit nicht. Was man aber in der ersten öffentlichen Demo von Mircosoft sehen konnte, war, dass das Unternehmen offenbar die Zeichen der Zeit erkannt hat: Die Optik, das so genannte Look and Feel, hat man aus dem eigenen Smartphone-System übernommen. Es sind aber auch die Einflüsse von Apples iPad zu erkennen gewesen, das ja auch gänzlich mit den Fingern bedient wird. Die größte Neuerung an dem System ist aber, dass man es fest verankert hat mit dem Internet. Das heißt: Man muss keinen Browser mehr starten, um im Web zu surfen. Aber: Tastatur und Mausbedienung werden natürlich beim Desktop-PC bleiben. Vielleicht wird es am Desktop aber bald üblich sein, zusätzlich den Rechner mit den Fingern via Touch-Screen zu bedienen. Und: der altbekannte Desktop, der lässt sich natürlich auch noch aufrufen, der wird nicht ganz verschwinden, so man diesen dann aufrufen möchte.
Kloiber: Worin liegen denn die Ursachen für diesen doch ziemlich radikalen Systemwechsel - weg von den gewohnten Windows, den Fenstern, die wir ja schon aus den 80er-Jahren her kennen?
Schuler: Ich vermute, Google und Apple dürften hier die großen Treiber gewesen sein. Microsoft, da waren sich viele Experten einig, hat da einen großen Sprung gemacht. Einige Analysten und Fachleute meinten gar, der Konzern lasse da selbst Google und Apple hinter sich. Der Grund: Man hat eben eine sehr innovative Benutzeroberfläche vorgestellt, die so gar nichts mehr gemein hat mit den Windows aus den 80er-, 90er-Jahren. Google favorisiert mit seinem Linux-basierten System, Chrome heißt es übrigens, die Steuerung des PC in einem Web-Browser. Alle Anwendungen liegen im Web und nicht lokal auf dem Rechner. Bei Apple sieht es ganz anders aus. Dort gibt es das iPad. Aber auf dem PC kommt man noch sehr klassisch daher. Microsoft versucht sozusagen den Mittelweg mit einem neuen Ansatz, weil es sowohl den lokalen PC mit der Internetwelt verbindet als auch ihm eben diese ganz neue Bedienoptik überstülpt.
Kloiber: Weiß man schon, wie sich Windows 8 auf die Hardware-Anforderungen auswirken wird?
Schuler: Auch hier eine ungewohnter Ansatz: Das neue System, so es tatsächlich in dieser Konfiguration kommt, wird aller Voraussicht nach deutlich Ressourcen sparender sein. Unterstützt werden neben den gewohnten Chips von Intel und AMD nun auch die ARM-Chips. Das war schon angekündigt worden. Und die finden sich besonders in Tablets und in Netbooks wieder. Damit dürfte sich die Laufzeit von Akkus deutlich verlängern. Angeblich soll Windows 8 in binnen sechs Sekunden hochgefahren sein, auch am Desktop-PC. Microsoft setzt hier nämlich nicht mehr auf das altbekannte BIOS, sondern dessen Nachfolger und der heißt Unified Extensible Firmware Interface.
Kloiber: Private Nutzer von Windows sind das eine, das Gros der Windows-PCs steht ja eigentlich in Unternehmen. Sie haben gerade angedeutet, dass Microsoft auf eine enge Verzahnung seines Betriebsystem mit dem Internet setzt. Was bedeutet das für künftige Firmenkunden?
Schuler: Ich glaube, da muss man sehr vorsichtig sein. Was man bei der D9-Konferenz diese Woche sehen konnte, waren ja nur erste Demos. Es handelte sich um kein fertiges Windows. Kein Journalist durfte Geräte mit Windows8 - was übrigens ein Arbeitstitel bei Microsoft ist - bedienen. Man steht also bei der Programmierung und Entwicklung dieses Systems wohl noch relativ am Anfang. Heißt: Wie es in einem Jahr aussehen wird, lässt sich noch nicht genau sagen. Was die Firmenkunden angeht: Viele Unternehmen sind von Windows XP ja noch nicht einmal zum aktuellen Windows7-System migriert. Hier werden sich die Unternehmen diesen neuen Ansatz des Softwarekonzerns sicherlich sehr, sehr genau anschauen wollen, bevor sie überhaupt eine Entscheidung treffen. Und das wird bei Unternehmen, wie wir jetzt gerade sehen, sicherlich noch einige Jahre dauern.