"Tretrentadue, io non ridevo" lautet der Schlachtruf der Bewohner aus L'Aquila. "3 Uhr 32, und wir hatten nichts zu lachen" der Zeitpunkt des Erdbebens, über das sich Baulöwen aus ganz Italien so freuten, dass sie herzlich lachten, wie die Polizei aus abgehörten Telefongesprächen erfuhr. Immer noch sind 26.000 Menschen bei Verwandten untergebracht, in Ausweichquartieren, in Wohnwagen und in Hotels an der 70 Kilometer entfernten Küste. Dort werden sie langsam lästig:
"Wir Erdbebengeschädigte müssen jetzt getrennt von den normalen Urlaubsgästen unsere Mahlzeiten einnehmen."
Einige sollen nun sogar ihre Sachen packen und sich eine andere Bleibe suchen. Der Staat zahlt seit Monaten die vereinbarte Hotelmiete nicht mehr, die Hoteliers geraten in die roten Zahlen, jetzt müssen normale Touristen her, sagt einer von ihnen, der anonym bleiben will:
"Ich wollte, es wäre nicht so weit gekommen. Aber bei der Regionsverwaltung hat man mir gesagt, dass kein Geld mehr vorhanden ist. Und dass es uns freistünde, die Erdbebengeschädigten wegzuschicken."
Der Staat hat versprochen, die bereits 130 Millionen Euro Beihilfen für Mieten und Hotelkosten für die Geschädigten demnächst bereitzustellen, sowie weitere 700 Millionen für den Wiederaufbau der beschädigten Häuser, doch von dem Geld ist bisher keine Spur zu sehen. Und im Parlament wird derzeit ein drastischer Sparhaushalt verabschiedet, zusätzliches Geld für L'Aquila ist darin nicht vorgesehen. Die einstigen Bewohner sehen ihre Chancen schwinden, dass sie in Bälde nach l'Aquila zurückkehren können. Dabei wäre es viel besser, ihnen einen vernünftige Starthilfe zu geben, statt sie weiter in Hotels durchzufüttern, sagen die Betroffenen:
"Eine vierköpfige Familie kostet 250 Euro am Tag im Hotel. Hätte man der 20.000 Euro gegeben, dann wäre sie glücklich gewesen und längst wieder in den eigenen vier Wänden. Was haben wir stattdessen erreicht? Gar nichts!"
Das Stadtzentrum ist auch fast eineinhalb Jahre nach dem Beben abgeriegelt, Zutritt verboten, die beschädigten Häuser zerfallen, weil noch immer kein Plan für den Wiederaufbau vorliegt. Grund dafür sind gewaltige Spekulationen,, glaubt Giovanni, ein junger Architekt
"Während wir uns nach und nach demoralisieren, weil das Geld für den Wiederaufbau ausbleibt, kommen klammheimlich die Immobilienhaie, kaufen die alten Gebäude für billiges Geld auf, um dann aus L'Aquila eine Art Vorort von Rom zu machen. Ich könnte drauf wetten: kaum haben die Spekulanten zugeschlagen kommt das Geld für den Wiederaufbau. Und die neuen Besitzer bekommen das Ganze auch noch finanziert. Eine Spekulation ohne gleichen."
L'Aquila hat schwere Zeiten vor sich. Die lokale Wirtschaft ist zusammengebrochen, weil die Bevölkerung noch immer in alle Richtungen verstreut ist. Viele Bürger verlieren ihre Existenzgrundlage, sagt Giovanni:
"Es ist ein einziges Drama, wenn ich zu einem Kunden gehe und um Bezahlung bitte, dann bekomme ich zur Antwort, wie wär's, du würdest mir einen Strick geben? Ein Meter reicht mir schon."
"Wir Erdbebengeschädigte müssen jetzt getrennt von den normalen Urlaubsgästen unsere Mahlzeiten einnehmen."
Einige sollen nun sogar ihre Sachen packen und sich eine andere Bleibe suchen. Der Staat zahlt seit Monaten die vereinbarte Hotelmiete nicht mehr, die Hoteliers geraten in die roten Zahlen, jetzt müssen normale Touristen her, sagt einer von ihnen, der anonym bleiben will:
"Ich wollte, es wäre nicht so weit gekommen. Aber bei der Regionsverwaltung hat man mir gesagt, dass kein Geld mehr vorhanden ist. Und dass es uns freistünde, die Erdbebengeschädigten wegzuschicken."
Der Staat hat versprochen, die bereits 130 Millionen Euro Beihilfen für Mieten und Hotelkosten für die Geschädigten demnächst bereitzustellen, sowie weitere 700 Millionen für den Wiederaufbau der beschädigten Häuser, doch von dem Geld ist bisher keine Spur zu sehen. Und im Parlament wird derzeit ein drastischer Sparhaushalt verabschiedet, zusätzliches Geld für L'Aquila ist darin nicht vorgesehen. Die einstigen Bewohner sehen ihre Chancen schwinden, dass sie in Bälde nach l'Aquila zurückkehren können. Dabei wäre es viel besser, ihnen einen vernünftige Starthilfe zu geben, statt sie weiter in Hotels durchzufüttern, sagen die Betroffenen:
"Eine vierköpfige Familie kostet 250 Euro am Tag im Hotel. Hätte man der 20.000 Euro gegeben, dann wäre sie glücklich gewesen und längst wieder in den eigenen vier Wänden. Was haben wir stattdessen erreicht? Gar nichts!"
Das Stadtzentrum ist auch fast eineinhalb Jahre nach dem Beben abgeriegelt, Zutritt verboten, die beschädigten Häuser zerfallen, weil noch immer kein Plan für den Wiederaufbau vorliegt. Grund dafür sind gewaltige Spekulationen,, glaubt Giovanni, ein junger Architekt
"Während wir uns nach und nach demoralisieren, weil das Geld für den Wiederaufbau ausbleibt, kommen klammheimlich die Immobilienhaie, kaufen die alten Gebäude für billiges Geld auf, um dann aus L'Aquila eine Art Vorort von Rom zu machen. Ich könnte drauf wetten: kaum haben die Spekulanten zugeschlagen kommt das Geld für den Wiederaufbau. Und die neuen Besitzer bekommen das Ganze auch noch finanziert. Eine Spekulation ohne gleichen."
L'Aquila hat schwere Zeiten vor sich. Die lokale Wirtschaft ist zusammengebrochen, weil die Bevölkerung noch immer in alle Richtungen verstreut ist. Viele Bürger verlieren ihre Existenzgrundlage, sagt Giovanni:
"Es ist ein einziges Drama, wenn ich zu einem Kunden gehe und um Bezahlung bitte, dann bekomme ich zur Antwort, wie wär's, du würdest mir einen Strick geben? Ein Meter reicht mir schon."