Allein alle Schäden zu dokumentieren, könne Jahre dauern. Man sei immer noch in einer Notfallsituation und verantwortliche Architekten könnten nicht einmal garantieren, dass die Kathedrale überhaupt stehen bleibe. Es habe daher zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn, überhaupt Pläne zu machen.
Die Statiker arbeiteten unter abenteuerlichen Voraussetzungen, die Arbeit sei aufgrund des verbrannten Bleis nur in Schutzkleidung oder mithilfe von Robotern möglich.
Es sei sehr schwer, überhaupt zum Wiederaufbau zu recherchieren, viele Verantwortliche seien nicht zu erreichen oder wollten sich nicht äußern, so der Frankreich-Korrespondent des Dlf Jürgen König.
Wie original soll man rekonstruieren
Man habe die Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner eingeladen um sich ein Bild von den Zerstörungen zu machen.
"Was man mit einer gewissen Genugtuung, zumindest in gewissen Kreisen, zur Kenntnis genommen hat, ist, dass sie sich leicht distanziert zu den Modernismen beim Aufbau des Kölner Doms geäußert hat."
Das werde nun von jenen zitiert, die diese Modernismen in Paris unbedingt vermeiden wollten. Ihnen schwebt eine Rekonstruktion samt dem Vierungsturm vor, der dem Bauwerk Jahrhunderte später hinzugefügt wurde.
"Das Bild, das wir von Notre-Dame in Erinnerung haben, zeigt ja eben nicht die originale gotische Kathedrale sondern eine des 19. Jahrhunderts."
Womit man bei der Frage wäre: Was ist original und was nicht.