Berichterstattung im Sportausschuss
Wie der Wiederaufbau von Sportstätten in den Hochwassergebieten vorangeht

Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal und im Berchtesgadener Land wurden auch Fußballplätze, Sporthallen und Vereinsheime zerstört. Auch die weltbekannte Bob- und Rodelbahn am Königssee. Im Sportausschuss wurde berichtet, wie der Wiederaufbau vorangeht.

Von Wolf-Sören Treusch |
Die Bob- und Rodelbahn am Königssee mit eingestürzten Dächern, zerstörten Wänden und zugeschüttet von Geröll.
Die Bob- und Rodelbahn am Königssee ist durch ein schweres Unwetter zerstört worden. Bis Herbst 2025 soll ihr Wiederaufbau abgeschlossen sein. (imago images / Revierfoto / Revierfoto via www.imago-images.de)
Die weltbekannte Kunsteisbahn am Königssee wird wiederaufgebaut und modernisiert. Endlich kann es losgehen, freut sich Bernhard Kern, Landrat im Berchtesgadener Land.
„Wir haben einen ganz guten Zeitpunkt erwischt, dass wir in den nächsten Wochen die Vergaben machen können, wir kennen auch die Firmen schon, die uns zur Verfügung stehen, und somit können wir in die Umsetzung gehen für die Herstellung der Bob- und Rodelbahn.“
Im Juli 2021 hatten heftige Unwetter und Überschwemmungen die Kunsteisbahn nahezu vollständig zerstört. Eine der wichtigsten Austragungsstätten für den nationalen und internationalen Bob- und Rodelsport. Nun ist der Weg frei für den Wiederaufbau. Gut 53 Millionen Euro soll er kosten. Die Bedenken der Umwelt- und Klimaschützer konnten in langen Gesprächsrunden ausgeräumt werden, so Landrat Kern.
„Für uns ist ganz wichtig, dass wir im Herbst 2025 so weit sind, dass die Bob- und Rodelbahn wieder in Einsatz gehen kann, für alle Nachwuchssportler, für den Sport insgesamt, für Bayern und für die Bundesrepublik Deutschland.“ Und Königssee wieder zur Medaillenschmiede wie einst werde, so der Landrat.

Im Ahrtal behindert die Bürokratie den Wiederaufbau

Im Ahrtal, in dem die Flutkatastrophe im Juli 2021 besonders gewütet hat, geht es nicht so gut voran. Susanne Weber vom Sportbund Rheinland berichtet, dass damals 80 Prozent aller Sportanlagen entlang des Flusses zerstört wurden. Von ihnen seien bis heute nur wenige wieder aufgebaut worden. Der Grund: zu viel Bürokratie.
„Gerade in Rheinland-Pfalz durch die Regionalstruktur sind sehr viele Zuständigkeiten auf verschiedenen Ebenen verteilt, die immer wieder langwierige Rückmeldungen in den Genehmigungsverfahren, in den Planungsverfahren herbeigeführt haben, so dass wir halt an manchen Punkten immer noch im Prinzip da stehen, wo wir vor drei Jahren waren.“
Besonders beklagenswert sei die Situation im Schwimmsport. Nur ein Freibad stehe im Kreis Ahrweiler zur Verfügung, so die Funktionärin, Unterricht nach Lehrplan ist daher kaum möglich.
„Und auch die schwimmsporttreibenden Vereine pendeln sehr weit, bezahlen an private Betreiber Mieten für Wasserflächen etc., der Schwimmsport hat einen schweren Schlag erlitten.“
Es wird noch lange dauern, bis den Menschen in den Hochwassergebieten wieder genügend Sportanlagen zur Verfügung stehen.