Mettmann bei Düsseldorf im großen Saal des Kreishauses. 30 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schauen gebannt nach vorne, wo zwei Männer und zwei Frauen vor Puppen knien, Dummys, an denen sie die Technik der Herzdruckmassage lernen.
"Bei der Herzdruckmassage kommt es darauf an, die Hände übereinanderzulegen auf das Brustbein und dann das Brustbein fünf Zentimeter Richtung Wirbelsäule zu bewegen, und das ganze mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 120 Kompressionen, und natürlich immer auch für eine komplette Entlastung sorgen, das heißt, dass das Brustbein quasi wieder in Nullstellung kommt", erklärt Bastian Etti, Notfallsanitäter an der Bildungsakademie Mettmann, den Teilnehmern des "World Restart a Heart Day", des Welt-Wiederbelebungstages.
"Es geht jetzt erst einmal ums Herz, das heißt, wir drücken das Herz aus und sorgen damit dafür, dass Sauerstoff im Gehirn, Herz und Lunge ankommt, und damit sichern wir das Überleben des Patienten."
Herzdruckmassagen sind anstrengend. Zwei Mal pro Sekunde muss der Brustkorb heruntergedrückt und wieder entlastete werden, im Idealfall fünf Minuten ohne Unterbrechung. Eingesetzt werden kann diese Technik überall.
"Überlebensrate um den Faktor drei steigern"
"Ja, ich möchte das gerne lernen, auch für zu Hause, mein Mann ist 61, der kann ja auch mal einen Herzstillstand bekommen."
"Jeder kann Leben retten!" ist das Motto des "World Restart a Heart Day", des "Welt-Wiederbelebungstages". Zu den Initiatoren zählt Professor Bernd Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin an der Uniklinik Köln - und Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung:
"In den zivilisierten Ländern ist der plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstand die dritthäufigste Todesursache. Man kann die Überlebensrate um den Faktor drei steigern, man kann also drei Mal mehr Menschen retten allein dadurch, dass man zwei Hände einsetzt, und die zwei Hände müssen eingesetzt werden von den Laien, die so etwas beobachten, in 60 bis 70 Prozent sieht ein Mensch, wie ein anderer kollabiert und so einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand hat."
Vorausgesetzt, es gibt genug Laien, die im Notfall wiederbeleben können. Genau da hapert es. In Deutschland können gerade mal 34 Prozent aller Menschen reanimieren. Zum Vergleich: In den Niederlanden sind es 70 Prozent. Bernd Böttiger hat deshalb vorgeschlagen, schon Schüler die Wiederbelebung trainieren zu lassen.
Vorausgesetzt, es gibt genug Laien, die im Notfall wiederbeleben können. Genau da hapert es. In Deutschland können gerade mal 34 Prozent aller Menschen reanimieren. Zum Vergleich: In den Niederlanden sind es 70 Prozent. Bernd Böttiger hat deshalb vorgeschlagen, schon Schüler die Wiederbelebung trainieren zu lassen.
"Wir sagen, Wiederbelebung ist kinderleicht, wir müssen schon vor der Pubertät damit anfangen, bevor die Kinder und Jugendlichen so richtig voll in die Pubertät kommen, sollen sie lernen, wie man mit zwei Händen ein Leben retten kann."
Unterricht schon an Schulen
Die Initiative "Kids save lives", "Kinder retten Leben", setzt hier an. Schon Schulen, so ein Beschluss der Kultusministerkonferenz, sollen das Thema "Wiederbelebung" behandeln. So wie in den Skandinavischen Ländern, die in diesem Punkt weltweit Vorbildcharakter haben
"Wenn wir in Deutschland so weit wären, wie die Skandinavier schon längst sind, würden wir jedes Jahr 10.000 Menschenleben zusätzlich retten. Das sind dreimal mehr Menschenleben, als jetzt noch im Straßenverkehr sterben."
Der "World Restart a Heart Day" setzt wichtige Impulse, um dieses Ziel zu erreichen. Genauso wichtig, sagt Notfallsanitäter Bastian Etti, sei aber regelmäßiges Training.
"Wir wissen, dass nach drei Monaten so praktische Fähigkeiten verloren gehen. Um das so ein bisschen zu verhindern, bieten wir das regelmäßig an, das heißt, wir führen hier im Haus auch für den Kreis Mettmann die Erste-Hilfe-Kurse durch und in Abstimmung mit der Arbeitssicherheit werden wir auch in Zukunft solche freien Trainings anbieten."
Der "World Restart a Heart Day" setzt wichtige Impulse, um dieses Ziel zu erreichen. Genauso wichtig, sagt Notfallsanitäter Bastian Etti, sei aber regelmäßiges Training.
"Wir wissen, dass nach drei Monaten so praktische Fähigkeiten verloren gehen. Um das so ein bisschen zu verhindern, bieten wir das regelmäßig an, das heißt, wir führen hier im Haus auch für den Kreis Mettmann die Erste-Hilfe-Kurse durch und in Abstimmung mit der Arbeitssicherheit werden wir auch in Zukunft solche freien Trainings anbieten."