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Wiedervereinigung
Jeder vierte Ostdeutsche sieht sich als Wende-Verlierer

24 Jahre nach der Wiedervereinigung sehen sich noch immer 23 Prozent der ostdeutschen Bürger als Verlierer der Wiedervereinigung. Das ergibt eine repräsentative Allensbach-Umfrage zum Tag der deutschen Einheit. Jeder zweite fühlt sich als Gewinner - und insgesamt steigt die Zufriedenheit.

    Der Osten macht Fortschritte - doch viele Probleme sind noch ungelöst
    Der Osten macht Fortschritte - doch viele Probleme sind noch ungelöst. (dpa / picture-alliance / Jens Wolf)
    Laut der Umfrage blickt die Hälfte der Bürger der ehemaligen DDR optimistisch in die Zukunft - der höchste Wert seit der Wiedervereinigung und der anschließenden Euphorie. Die Zufriedenheit mit der Einheit wird auf einer Skala von 1 bis 10 mit 7 bewertet, was die höchste Nennung ist, seit das Allensbach-Institut diesen 1993 erstmals erhoben hat. Außerdem liegt er fast gleichauf mit dem Wert im Westen (7,3 Punkte).
    Die Umfrage war Teil einer gemeinsamen Beilage von 15 großen ostdeutschen Regionalzeitungen, die zum Tag der Deutschen Einheit gemeinsam das "Leben im Osten" beleuchten. Darin wird den Werten in Ost und West nachgespürt und es werden Berichte, Porträts und Interviews aus allen ostdeutschen Bundesländern geliefert.
    Zentrale Feier in Hannover
    Die zentrale Feier zur Wiedervereinigung findet heute Mittag in Hannover statt, dazu werden auch Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. Merkel wird auch die Rede beim Festakt halten. Zu den 1.500 Gästen zählen die Ministerpräsidenten der Länder, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP), der letzte DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière und Ex-Bundespräsident Christian Wulff.
    Schon am Donnerstag hatte der amtierende Bundesratspräsident und niedersächsische Regierungschef Stephan Weil (SPD) ein zweitägiges Bürgerfest eröffnet, zu dem rund 500.000 Besucher aus ganz Deutschland erwartet werden. Die 4,4 Millionen Euro teure Feier soll neben der Wiedervereinigung von 1990 auch an den 25. Jahrestag des Mauerfalls erinnern.
    (swe/tk)
    Der Deutschlandfunk überträgt den Festakt ab 12 Uhr in seinem Vollprogramm, aber auch auf der Langwelle 177 Kilohertz, als Livestream sowie im Digitalradio.