Heute finden in Wien die Wahlen zum Gemeinderat und zum Landtag statt. In den Umfragen der letzten Monate war die rechtspopulistische FPÖ mit ihrem Kandidaten Hans-Christian Strache dem regierenden Wahlbündnis von Sozialdemokraten und Grünen so bedrohlich auf den Pelz gerückt wie zuvor keine gegnerische Partei.
Der auf Ausländer- und Flüchtlingsthemen konzentrierte Wahlkampf der FPÖ richtete sich gegen die historische Institution des sozialdemokratischen "Roten Wien": Hier regierte von 1918 bis 1934 und seit 1945 immer die SPÖ.
Dieser anhaltende Erfolg hat viel zu tun mit einer Stadtplanung und Bodenpolitik, die der Gemeinde starken Einfluss auf die Stadtentwicklung ermöglicht. Das wirkt sich auf andere Bereiche aus, wie Mietpreise, Integration, Familienpolitik, soziale Sicherheit.
Warum deutsche Kommunalpolitiker heute gern nach Wien schauen, und was sie in Bezug auf die Integration der Flüchtlinge von dort lernen könnten, erklärt Dietmar Steiner, Architekturhistoriker und Leiter des Architekturzentrums Wien, im Gespräch mit Beatrix Novy.