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Wiesbaden Biennale
Performance und bildende Kunst

Einkaufen im Staatstheater und parken auf der Bühne - mehr Performance, mehr bildenden Kunst, mehr Spielorte im Stadtraum und weniger Sprechtheater. Die Wiesbaden Biennale macht die Desolation der Innenstädte zum Thema - und zwar überzeugend, sagt Kritiker Tobi Müller.

Tobi Müller im Gespräch mit Susanne Luerweg |
    20.08.2018, Hessen, Wiesbaden: Regale mit Ware von Rewe stehen im Staatstheater. Spielort der Biennale ist unter anderem ein leerstehendes Einkaufszentrum. Im Gegenzug wurde im Staatstheater ein Supermarkt eingerichtet. Die Wiesbaden Biennale geht von 23. August bis 02. September 2018. (zu dpa:"Wiesbaden Biennale: Einkaufen im Staatstheater" vom 23.08.2018) Foto: Silas Stein/dpa | Verwendung weltweit
    Wiesbaden Biennale (dpa / Foto: Silas Stein)
    Am Wochenende eröffnete die zweite Wiesbaden Biennale. Die Kuratoren Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer haben das ehemalige Theaterfestival umgebaut. Mehr Performance, noch mehr Bildende Kunst. Vor allem aber findet mehr im Stadtraum statt. Das altehrwürdige Staatstheater wird deswegen nicht ausgeklammert.
    Kunst oder Provokation?
    Es wird "nachgenutzt", wie es die Biennale provokant nennt: Ein waschechter Rewe-Supermarkt ist ins Foyer eingezogen, über dem Dach steht groß "Parkhaus" und auf der Bühne parken tatsächlich schicke Autos. Einkaufen im Theater, parken auf der Bühne. Es geht auch darum, an gewisse Werte zu erinnern, in dem man ihre Grenzen in der Kunst überschreitet. Neben Bad News als Motto geistert auch der Begriff Hinterland durch die Wiesbaden Biennale. Wie kommt das Hinterland ins Spiel?
    Das Hinterland in der Stadt
    Eine stillgelegte Einkaufswelt, die wie ein Dorf aussieht, dazu Ladensterben. Die Wiesbaden Biennale bezieht neue Räume mit ein, spielt mit Drohnen, funktioniert Banken um. Für Tobi Müller geht das Konzept auf.