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Wildwest im Web?

Das Internet und alle, die dort Geschäfte betreiben, leben gefährlich. Spätestens vor einem Jahr, am 8. Februar, merkten das auch die bis dato eher unbesorgten Nutzer. "Durch einen Angriff von außen ist der Internetanbieter Yahoo für rund drei Stunden lahmgelegt worden", meldeten die Nachrichten. Irgendetwas oder Irgendjemand, hieß es weiter, habe eine künstliche Überlastung des Datenverkehrs erzeugt. Und: "Es handelt sich um den ersten Vorfall von derartigem Ausmaß".

Roland Warmbein | 11.03.2001
    Einen Tag später traf es den Online-Buchhändler Amazon, dann das Aktionshaus e-Bay, das Kaufhaus buy-dot-com und schließlich CNN. Alle wurden mit E-mails so überhäuft, daß die Server unter der ungewohnten Last zusammenbrachen.

    Die Öffentlichkeit reagierte besorgt. Spekulationen über mögliche Täter schossen ins Kraut, von ausländischen Geheimdiensten war die Rede, Cyber-Verschwörern und frustrierten Computerexperten. Tatsächlich war ein jugendlicher Hacker verantwortlich, doch als der 15-jährige mit dem Decknamen Mafiaboy endlich überführt werden konnte, konzentrierte sich die Öffentlichkeit längst auf ein viel allgemeineres Problem: Wie bedroht ist die Cybergesellschaft? Und wie kann sie sich gegen mögliche Angriffe schützen? Das galt es schnellstens zu klären.

    Die Ereignisse des 8. Februar lösten eine Großoffensive aus. Milliardenbeiträge fließen seitdem in Forschungsprojekte und spezialisierte Arbeitsgruppen. Doch haben diese Anstrengungen das Netz inzwischen wirklich sicherer gemacht?

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