In dieser Woche vor 220 Jahren kam in Berlin Wilhelm Wolff Beer zur Welt. Der Geschäftsmann und spätere Abgeordnete des Preußischen Landtags war ein begeisterter Amateurastronom.
Im Tiergarten hatte er sich eine kleine Sternwarte mit einem Linsenteleskop von knapp zehn Zentimetern Objektivdurchmesser eingerichtet. Wilhelm Beer benutzte es am liebsten für Beobachtungen des Mondes, inspiriert durch die Bekanntschaft mit dem berühmten Berliner Forscher Johann Heinrich Mädler.
Beer und Mädler wurden ein kongeniales Wissenschaftlerduo. Gemeinsam haben sie exzellente Mondkarten erstellt und das Buch mit dem Titel "Der Mond nach seinen kosmischen und individuellen Verhältnissen" geschrieben. Diese Werke setzten für Jahrzehnte Maßstäbe.
Stellenangebote aus Paris und Sankt Petersburg lehnte er ab
Neben dem Mond widmete sich Wilhelm Beer dem Planeten Mars. Auch hier arbeitete er eng mit Johann Mädler zusammen. Sie erfassten systematisch die Oberfläche des roten Planeten und übertrugen die Daten auf einen Marsglobus. Später bestimmten sie seine Rotationsperiode auf die Sekunde genau.
Wilhelm Beer, ein Bruder des berühmten Komponisten Giacomo Meyerbeer, hätte professioneller Astronom werden können. Aber er lehnte Stellenangebote der Sternwarten in Paris und Sankt Petersburg ab und blieb in Berlin. Im Jahr 1850 ist Wilhelm Beer, einer der bedeutendsten Liebhaberastronomen, im Alter von nur 53 Jahren verstorben.
Mit dem Mars ist er noch immer verbunden. Ein Einschlagkrater ist nach ihm benannt und auch den Kollegen braucht er dort nicht zu missen: Der Krater Mädler befindet sich ganz in der Nähe.