Im Alter von 26 Jahren errichtete William Parsons auf seinem Landsitz Birr Castle in Irland ein Observatorium. Den Spiegel schliff er in mühevoller Arbeit selbst. Einige Jahre später hatte er sogar ein Teleskop mit 90 Zentimetern Durchmesser gebaut. Damit beobachtete er die Nebelflecken am Himmel, etwa den Hantelnebel und den Andromedanebel, wie die Galaxie M31 damals noch hieß. Parsons war überzeugt, dass sich das Weltall nicht verändert und meinte, alle Nebelflecken müssten sehr ferne Sternhaufen unserer Milchstraße sein.
Um seine Theorie zu bestätigen stellte er 1845 einen Spiegel aus Metall mit 1,83 Metern Durchmesser her. Das Teleskop hatte 16 Meter Brennweite und hieß im Volksmund der "Leviathan von Parsonstown".
Das Instrument war enorm lichtstark und zeigte atemberaubende Details, etwa die Spiralarme vieler Nebel. Doch William Parsons erkannte nicht, dass dies Welteninseln sind wie unsere Milchstraße. Außer den Nebeln beobachtete er intensiv den Mond und versuchte, die Temperatur von dessen Oberfläche zu bestimmen.
William Parsons, der das mit Abstand größte Teleskop seiner Zeit gebaut hatte, starb 1867 im Alter von 67 Jahren in Dublin.