Vor allem die läuferische Fitness Kerbers und ihr Aufschlag hätten den Ausschlag für den Sieg im Wimbledon-Finale gegen die US-Amerikanerin Serena Williams gegeben, sagte Barbara Rittner im Deutschlandfunk.
Rittner zollte dabei aber auch der Unterlegenen Finalistin großen Respekt. Williams hatte erst im September 2017 eine Tochter zur Welt gebracht, musste nach einem Notfall-Kaiserschnitt aber sechs Wochen im Bett liegen. Danach war die 36-Jährige an einer Lungenembolie erkrannt und rang nach eigenen Angaben mit dem Leben. "Für mich ist sie mit Abstand die beste Tennisspielerin der letzten 20 Jahre", sagte die "Head of Womens' Tennis" des Deutschen Tennis Bundes (DTB).
"Kerber hat neue Impulse, eine neue Ansprache gebraucht"
Rittner lobte auch die Entscheidung Kerbers ihren langjährigen Trainer Torben Beltz und ihr Team zu wechseln. "Sie ist für diesen Mut belohnt worden", sagte die ehemalige deutsche Fed-Cup-Chefin. Kerber habe einfach neue Impulse und eine neue Ansprache gebraucht. Manche Dinge leben sich einfach auseinander oder nutzen sich ab, sagte Rittner. Dabei sei die Kielerin eigentlich eine Person und Spielerin, die gerne gewohnte Menschen um sich habe, denen sie vertraut. "Angie fremdelt sehr gern. Sie mag das nicht."
Kerber hatte nach einem erfolgreichen Jahr 2016 mit zwei Grand-Slam-Titel im Folgejahr nicht an ihre Leistungen anküpfen können und 2017 nur mittelmäßige Erfolge erzielt. Ende 2017 hatte sie sich dann von ihrem Coach getrennt.
"Julia hat hier bei den Grand Slams ihren großen Durchbruch geschafft"
Rittner würdigte dabei auch die Leistung von Julia Görges, die erst im Halbfinale an Williams gescheitert war. "Julia hat hier bei den Grand Slams ihren großen Durchbruch geschafft." Görges habe gezeigt, dass sie ganz vorne mitspielen kann.
"Diese Damen haben jahrelang so hart für ihren Erfolg gearbeitet. Ich begleite diese Damen seit 13,14 Jahren und ist toll, diese Entwicklung jetzt hautnah mitzuerleben."
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