Ursula Mense: Wie sehen die Pläne des Windenergie-Verbands aus?
Dieter Nürnberger: Der Dachverband ließ zuallererst kein gutes Haar an den Vorschlägen von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) – dieser hatte ja mit seinem Konzept einer Strompreisbegrenzung auch die Windanlagenbetreiber ins Visier genommen. Hier sieht der Minister Einsparungen bei alten und neuen Anlagen vor. Ziel ist es, die Steigerungen bei der EEG-Umlage, die die Verbraucher zahlen, zu begrenzen.
Heute hat nun also der Bundesverband WindEnergie dazu Stellung genommen. Der Hauptvorwurf ist, dass Peter Altmaier nicht ordentlich rechnen und zielen kann. Denn vor allem brauche auch die Branche der Windenergie Vertrauensschutz, sagt Andreas Jesse, der Vizepräsident des BWE.
"Die Windenergie ist einer der kostengünstigsten Energieträger. Das betrifft vor allem die Nutzung an Land, die sogenannte Onshorenutzung. Um den weiteren Ausbau voranzubringen, müssen wir natürlich darauf pochen, dass wir einen Vertrauensschutz brauchen. Denn die Windenergieanlagen-Planung ist keine Sache von 4 bis 8 Wochen, sondern es gibt hier einen Vorlauf von 4 bis 7 Jahren. Das hängt ganz davon ab, wie die Raumordnungsverfahren sich gestaltet haben."
Der BWE verweist zudem auf direkte und indirekte Arbeitsplätze, die mit der Windenergienutzung in Deutschland zusammenhängen – zwischen 90 und 100.000 Beschäftigungsverhältnisse seien dies inzwischen. Und ähnlich – wie schon gestern beispielsweise der BDI, der Bundesverband der Deutschen Industrie – wird auch beim BWE kritisiert, dass die Altmaier-Vorschläge zwar so gut wie Jeden im Bereich erneuerbare Energien betreffen, aber ein großer Teil der Kosten für die Verbraucher gänzlich ausgeklammert werde: Nämlich die Einnahmen des Staates. Andreas Eichler vom Unternehmen Vestas, einem der Weltmarktführer für Windenergieanlagen.
"Wir haben kein Verständnis dafür, dass eine Stromsteuer in diesem Bereich bezahlt wird. Wir wissen, dass etwa 25 Prozent der Stromerzeugung heute aus erneuerbaren Energien im deutschen Netz sind. Für diese 25 Prozent wird eine Stromsteuer erhoben. Das ist nicht vertretbar, das ist aus unserer Sicht der Bereich, auf den gesetzt werden sollte."
Wer also Kostensteigerungen für die Verbraucher begrenzen wolle, der sollte sich doch bitte wirklich um die großen Posten bei den Kosten für Erneuerbare kümmern, so Eichler.
Allerdings bläst der Branche derzeit auch der Wind etwas ins Gesicht. Es gibt ja auch Studien, die vor allem den Offshoreausbau der Windenergie, also die Nutzung auf dem offenen Meer, als sehr teuer ansehen.
Deshalb bietet der BWE auch zumindest etwas Sparpotential im eigenen Bereich an. So könne beispielsweise beim Systemdienstleistungsbonus eingespart werden oder auch die Eingangsvergütung für die Windanlagen modifiziert und den jeweiligen Standorten entsprechend verändert werden. Das sagt Klaus Maier vom Unternehmen wpd, einem der großen Projektentwickler in der Branche.
"Dann sehen wir, dass wir an den starken Standorten mit einer Vergütung von 5,9 Cent pro Kilowattstunde über 20 Jahre arbeiten können. Dass wir an mittleren Standorten mit 8 Cent je Kilowattstunde liegen und bei schwächeren Standorten über 9 Cent benötigen, um diese Standorte dann auch umzusetzen."
Man könnte auch sagen, dass künftig lukrative, windstarke Standorte eine geringere Vergütung erhalten könnten, als bisher. Und durch diese - zugeben dann noch komplizierteren - Berechnungsgrundlagen für die Vergütung seien Einsparungen von bis zu 60 Millionen Euro im Jahr möglich. Das also sind die wesentlichen Aspekte einer Weiterentwicklung im Sinne der Anlagenbauer und Anlagenbetreiber.
Bleibe es allerdings bei den Altmaier´schen Vorschlägen, dann würde die Branche doch erheblichen Schaden nehmen. Projekte, die derzeit im Bau seien, könnten dann mitunter nicht vollendet werden – so zumindest das heute skizzierte Schreckensszenario der Windbauern.
Dieter Nürnberger: Der Dachverband ließ zuallererst kein gutes Haar an den Vorschlägen von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) – dieser hatte ja mit seinem Konzept einer Strompreisbegrenzung auch die Windanlagenbetreiber ins Visier genommen. Hier sieht der Minister Einsparungen bei alten und neuen Anlagen vor. Ziel ist es, die Steigerungen bei der EEG-Umlage, die die Verbraucher zahlen, zu begrenzen.
Heute hat nun also der Bundesverband WindEnergie dazu Stellung genommen. Der Hauptvorwurf ist, dass Peter Altmaier nicht ordentlich rechnen und zielen kann. Denn vor allem brauche auch die Branche der Windenergie Vertrauensschutz, sagt Andreas Jesse, der Vizepräsident des BWE.
"Die Windenergie ist einer der kostengünstigsten Energieträger. Das betrifft vor allem die Nutzung an Land, die sogenannte Onshorenutzung. Um den weiteren Ausbau voranzubringen, müssen wir natürlich darauf pochen, dass wir einen Vertrauensschutz brauchen. Denn die Windenergieanlagen-Planung ist keine Sache von 4 bis 8 Wochen, sondern es gibt hier einen Vorlauf von 4 bis 7 Jahren. Das hängt ganz davon ab, wie die Raumordnungsverfahren sich gestaltet haben."
Der BWE verweist zudem auf direkte und indirekte Arbeitsplätze, die mit der Windenergienutzung in Deutschland zusammenhängen – zwischen 90 und 100.000 Beschäftigungsverhältnisse seien dies inzwischen. Und ähnlich – wie schon gestern beispielsweise der BDI, der Bundesverband der Deutschen Industrie – wird auch beim BWE kritisiert, dass die Altmaier-Vorschläge zwar so gut wie Jeden im Bereich erneuerbare Energien betreffen, aber ein großer Teil der Kosten für die Verbraucher gänzlich ausgeklammert werde: Nämlich die Einnahmen des Staates. Andreas Eichler vom Unternehmen Vestas, einem der Weltmarktführer für Windenergieanlagen.
"Wir haben kein Verständnis dafür, dass eine Stromsteuer in diesem Bereich bezahlt wird. Wir wissen, dass etwa 25 Prozent der Stromerzeugung heute aus erneuerbaren Energien im deutschen Netz sind. Für diese 25 Prozent wird eine Stromsteuer erhoben. Das ist nicht vertretbar, das ist aus unserer Sicht der Bereich, auf den gesetzt werden sollte."
Wer also Kostensteigerungen für die Verbraucher begrenzen wolle, der sollte sich doch bitte wirklich um die großen Posten bei den Kosten für Erneuerbare kümmern, so Eichler.
Allerdings bläst der Branche derzeit auch der Wind etwas ins Gesicht. Es gibt ja auch Studien, die vor allem den Offshoreausbau der Windenergie, also die Nutzung auf dem offenen Meer, als sehr teuer ansehen.
Deshalb bietet der BWE auch zumindest etwas Sparpotential im eigenen Bereich an. So könne beispielsweise beim Systemdienstleistungsbonus eingespart werden oder auch die Eingangsvergütung für die Windanlagen modifiziert und den jeweiligen Standorten entsprechend verändert werden. Das sagt Klaus Maier vom Unternehmen wpd, einem der großen Projektentwickler in der Branche.
"Dann sehen wir, dass wir an den starken Standorten mit einer Vergütung von 5,9 Cent pro Kilowattstunde über 20 Jahre arbeiten können. Dass wir an mittleren Standorten mit 8 Cent je Kilowattstunde liegen und bei schwächeren Standorten über 9 Cent benötigen, um diese Standorte dann auch umzusetzen."
Man könnte auch sagen, dass künftig lukrative, windstarke Standorte eine geringere Vergütung erhalten könnten, als bisher. Und durch diese - zugeben dann noch komplizierteren - Berechnungsgrundlagen für die Vergütung seien Einsparungen von bis zu 60 Millionen Euro im Jahr möglich. Das also sind die wesentlichen Aspekte einer Weiterentwicklung im Sinne der Anlagenbauer und Anlagenbetreiber.
Bleibe es allerdings bei den Altmaier´schen Vorschlägen, dann würde die Branche doch erheblichen Schaden nehmen. Projekte, die derzeit im Bau seien, könnten dann mitunter nicht vollendet werden – so zumindest das heute skizzierte Schreckensszenario der Windbauern.