Bei Treuenbrietzen produziert der "Selterhof" auf einer 40 Hektar großen Fläche Strom. Wo früher die Panzer der sowjetischen Roten Armee lang ratterten und Soldaten untergebracht waren, fressen jetzt Schafe das Grün, halten das Gras kurz und verhindern, dass Bäume zwischen den Solarpaneelen wachsen. Die je 70 Quadratmeter großen Fotovoltaikflächen erzeugen eine Leistung von über zwei Megawatt, bis zu 35 Prozent mehr Ertrag gegenüber herkömmlichen Modulen, denn das Besondere an ihnen ist: Sie folgen der Sonne.
Werner Frohwitter von der Firma "Energiequelle":
"Diese Nachführsysteme verhalten sich praktisch wie eine Sonnenblume. Sie folgen der Sonne und zwar im doppelten Sinne. Einmal im Verlauf des Tages, zusätzlich folgen die Nachführmodule auch der Sonne in ihrem Jahresverlauf. Das heißt, die Sonne erreicht am 21. Juni ihren Höchststand von 61 Grad, bis sie dann im Winter am 21. Dezember den niedrigsten Stand erreicht, die Sonne und die Module fast aufrecht stehen. Und dann beginnt das Spiel wieder von vorne."
Die "Energiequelle GmbH" aus Zossen fing mit ein paar Windkraftanlagen 1996 an. Sie erkannte das Potenzial des kleinen Ortes Feldheim, ein Ortsteil von Treuenbrietzen. Weder Kohle und Atomstrom noch Heizöl werden nunmehr benötigt. Denn die Lage ist günstig für die Windräder. Und im Ort hat die Agrargenossenschaft eine Biogasanlage errichtet. Sie liefert Wärme für die Einfamilienhäuser, den eigenen Betrieb und eine Solarfabrik, die Fotovoltaikanlagen baut. Ende des Jahres wird noch ein Energiespeicher dazu kommen.
Und der Informationsbedarf zum Thema Energieunabhängigkeit ist groß. Deshalb soll hier ein Energieforum entstehen, ein Kompetenzzentrum zum Thema neue Energien. Das bringt auch Arbeitsplätze. Der Ort mit seinen 145 Einwohnern verzeichnet fast Vollbeschäftigung.
Den Bürgermeister von Treuenbrietzen, Michael Knape, freut das:
"Wir haben einfach gemerkt, dass aus dieser Windkraft-Thematik was zurück kam in den Ort. Und das waren die überzeugendsten Argumente, dass man nicht nur einen Windpark vor der Tür hat und hat nix davon, sondern man hat Arbeit, man hat gesellschaftliches Leben. Und all diese Dinge führten dazu, dass das Gesamtprojekt, wie wir es jetzt hier haben, eine recht hohe Akzeptanz hat. Feldheim war eine einfache Konstruktion, eine Hauptstraße, einfach zu erschließen. Eine Stadtstruktur ist natürlich völlig anders, hat also andere Voraussetzungen. Deswegen wollen wir in dem nächsten Schritt tatsächlich einen Teil der Stadt Treuenbrietzen, die recht typisch für viele Brandenburger Städte auch ist, versuchen genau diesen autarken Gedanken zu übertragen."
Feldheim ist die erste Gemeinde Brandenburgs, die sich komplett mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien versorgt. Die Energiepreise liegen zehn bis 20 Prozent unter dem billigsten Anbieter. Brandenburg liegt mit 20 Prozent Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien deutschlandweit vorn. Aber 100 Prozent, das ist auch für die Mark einmalig.
Aber es gibt weitere Pläne, denn für Brandenburg ist die zivile Nutzung von militärischen Flächen eine teure Sache: Zwei Milliarden Euro hat das Land seit 1990 dafür schon bezahlt. Wirtschaftsminister Ralf Christoffers spricht von einem Erfolgsmodell, das auch bundesweit Anerkennung findet. Über das Netzwerk "Konvernet" der europäischen Union ist sein Haus als so genannter Lead-Partner, also als führende Institution benannt worden, um die Erfahrungen europaweit zu vermitteln.
"Sie wissen, dass ein Teil der Konversionsflächen seit Jahren brach liegt. Beispielsweise haben sich in einem Teil der Konversionsflächen Waldgebiete entwickelt, da entsteht natürlich die Frage, in welchem Verhältnis steht das Brandenburger Waldgesetz zur Nutzung derartiger Teilflächen auch für erneuerbare Energien. Wir brauchen diese Flächen, wenn wir tatsächlich unsere Energiestrategie und den Vorrang erneuerbarer Energien im Land Brandenburg umsetzen wollen."
Werner Frohwitter von der Firma "Energiequelle":
"Diese Nachführsysteme verhalten sich praktisch wie eine Sonnenblume. Sie folgen der Sonne und zwar im doppelten Sinne. Einmal im Verlauf des Tages, zusätzlich folgen die Nachführmodule auch der Sonne in ihrem Jahresverlauf. Das heißt, die Sonne erreicht am 21. Juni ihren Höchststand von 61 Grad, bis sie dann im Winter am 21. Dezember den niedrigsten Stand erreicht, die Sonne und die Module fast aufrecht stehen. Und dann beginnt das Spiel wieder von vorne."
Die "Energiequelle GmbH" aus Zossen fing mit ein paar Windkraftanlagen 1996 an. Sie erkannte das Potenzial des kleinen Ortes Feldheim, ein Ortsteil von Treuenbrietzen. Weder Kohle und Atomstrom noch Heizöl werden nunmehr benötigt. Denn die Lage ist günstig für die Windräder. Und im Ort hat die Agrargenossenschaft eine Biogasanlage errichtet. Sie liefert Wärme für die Einfamilienhäuser, den eigenen Betrieb und eine Solarfabrik, die Fotovoltaikanlagen baut. Ende des Jahres wird noch ein Energiespeicher dazu kommen.
Und der Informationsbedarf zum Thema Energieunabhängigkeit ist groß. Deshalb soll hier ein Energieforum entstehen, ein Kompetenzzentrum zum Thema neue Energien. Das bringt auch Arbeitsplätze. Der Ort mit seinen 145 Einwohnern verzeichnet fast Vollbeschäftigung.
Den Bürgermeister von Treuenbrietzen, Michael Knape, freut das:
"Wir haben einfach gemerkt, dass aus dieser Windkraft-Thematik was zurück kam in den Ort. Und das waren die überzeugendsten Argumente, dass man nicht nur einen Windpark vor der Tür hat und hat nix davon, sondern man hat Arbeit, man hat gesellschaftliches Leben. Und all diese Dinge führten dazu, dass das Gesamtprojekt, wie wir es jetzt hier haben, eine recht hohe Akzeptanz hat. Feldheim war eine einfache Konstruktion, eine Hauptstraße, einfach zu erschließen. Eine Stadtstruktur ist natürlich völlig anders, hat also andere Voraussetzungen. Deswegen wollen wir in dem nächsten Schritt tatsächlich einen Teil der Stadt Treuenbrietzen, die recht typisch für viele Brandenburger Städte auch ist, versuchen genau diesen autarken Gedanken zu übertragen."
Feldheim ist die erste Gemeinde Brandenburgs, die sich komplett mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien versorgt. Die Energiepreise liegen zehn bis 20 Prozent unter dem billigsten Anbieter. Brandenburg liegt mit 20 Prozent Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien deutschlandweit vorn. Aber 100 Prozent, das ist auch für die Mark einmalig.
Aber es gibt weitere Pläne, denn für Brandenburg ist die zivile Nutzung von militärischen Flächen eine teure Sache: Zwei Milliarden Euro hat das Land seit 1990 dafür schon bezahlt. Wirtschaftsminister Ralf Christoffers spricht von einem Erfolgsmodell, das auch bundesweit Anerkennung findet. Über das Netzwerk "Konvernet" der europäischen Union ist sein Haus als so genannter Lead-Partner, also als führende Institution benannt worden, um die Erfahrungen europaweit zu vermitteln.
"Sie wissen, dass ein Teil der Konversionsflächen seit Jahren brach liegt. Beispielsweise haben sich in einem Teil der Konversionsflächen Waldgebiete entwickelt, da entsteht natürlich die Frage, in welchem Verhältnis steht das Brandenburger Waldgesetz zur Nutzung derartiger Teilflächen auch für erneuerbare Energien. Wir brauchen diese Flächen, wenn wir tatsächlich unsere Energiestrategie und den Vorrang erneuerbarer Energien im Land Brandenburg umsetzen wollen."