Probleme macht der Schnee vor allem, weil er bei Tauwetter-Temperaturen von 2 bis 4 Grad besonders matschig und schwer ist. Dadurch hat etwa die Bahn Schwierigkeiten beim Räumen der Gleise. Sie müssen von Räumtrupps von Hand freigeräumt werden. Auch sind vielerorts Bäume unter der Schneelast gebrochen und liegen jetzt auf Gleisen und Oberleitungen. Zurzeit gibt es deshalb vor allem Einschränkungen auf den Regionalstrecken in Oberbayern. Betroffen sind Strecken im Voralpenland und im Chiemgau. Es fahren nur teilweise Ersatzbusse. Wie die Bahn mitteilt, gibt es im Fernverkehr lediglich Behinderungen bei den Zugverbindungen nach Österreich und Italien.
Schulfrei wegen Schnee
Für viele Schüler im Süden Bayerns waren die Schneefälle jedoch eher ein willkommenes Geschenk zum Ende der Weihnachtsferien. Eine Mutter aus dem Landkreis Miesbach erzählt:
"Mein Sohn ist natürlich sehr glücklich, dass heute keine Schule ist."
Denn in einigen Landkreisen in Oberbayern und Schwaben sowie in Lindau, war heute schulfrei. Doch was den Schülern einen Tag längere Weihnachtsferien beschert, hat auch einige Eltern vor Schwierigkeiten gestellt. Obwohl sich der schulfreie Tag wegen der Schneemassen schon gestern abgezeichnete, wurden einige Eltern erst kurzfristig informiert, wie diese Mutter berichtet:
"Im Endeffekt haben wir dann heute fünf Minuten bevor der Bus kam erfahren, dass alle Schulen im Landkreis zu haben. Bisschen kurzfristig, aber dafür haben sie ja die Notbetreuung für die Eltern, die das auch erst so spät erfahren. Fürs nächste Mal fände ich es besser, wenn dann gleich alle Schulen zu haben oder man es am Abend vorher erfährt."
Immer noch Lawinengefahr
In der Stadt Kaufbeuren findet der Unterricht dagegen statt, was auch für viele Schüler die morgendliche Anfahrt mit dem Bus aus dem verschneiten Umland bedeutete. Während nördlich der Donau kaum Schnee liegt, kämpfen viele Gemeinden im Süden mit den Schneemassen der vergangenen Tage. Mitarbeiter sind dabei die Schneeberge aus den Straßen und von Plätzen räumen. In den bayerischen Ostalpen und in Österreich gilt außerdem großflächig die zweithöchste Lawinenwarnstufe vier.
Weitere Schneefälle in dieser Woche
Zwar lassen die starken Schneefälle am Alpenrand im Laufe des Nachmittags allmählich nach, Entwarnung ist laut Meteorologe Michael Sachweh ist aber noch keine Entwarnung in Sicht:
"Dienstag und Mittwoch kommt aber ein neuer Tiefausläufer und der bringt wieder ergiebige Schneefälle am Alpenrand, sodass die Lawinenlage außerordentlich angespannt bleiben wird."
In den vergangenen Tagen sind in den Alpen sind bereits fünf Menschen im Zusammenhang mit den Schneemassen ums Leben gekommen. Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin vor Gefahren durch Lawinen oder durch unter der Schneelast herabbrechende Äste. Er empfiehlt Autofahrten vor allem in Alpennähe zu vermeiden oder nur mit guter Winterausrüstung zu fahren.