Wetterlage
Wintereinbruch in den Alpen - Warnungen vor Dauerregen

In den bayerischen Alpen hat es den ersten Schnee gegeben, in den kommenden Tagen erwartet der Deutsche Wetterdienst dort einen "markanten Wintereinbruch". Anderswo im Süden Deutschlands droht Gefahr durch anhaltenden Regen und Überschwemmungen - ebenso wie in den Nachbarländern Österreich, Polen und Tschechien.

    Zwei Bergsteiger laufen bei Schneefall über die Aufsichtsplattform der Zugspitze.
    Auf der Zugspitze hat es am 12. September den ersten Schnee gegeben. (dpa / Peter Kneffel)
    In der Nacht fielen vor allem in höheren Lagen der Alpen mehrere Zentimeter Schnee, vor allem auf der Zugspitze. Teilweise schneite es auch unterhalb von 2.000 Metern. Für die kommenden Tage prognostiziert der Deutsche Wetterdienst oberhalb von 1.500 Metern bis zu 50 Zentimeter Neuschnee. Anderswo droht ergiebiger Dauerregen. Von der Lausitz über den Böhmerwald bis an den östlichen Alpenrand könnte es teils unwetterartige Niederschlagsmengen geben. Im Berchtesgadener Land beispielsweise wird bis Sonntag mit 80 bis 120 Litern Niederschlag pro Quadratmeter gerechnet. Überschwemmungen seien nicht ausgeschlossen, hieß es.

    In Österreich, Tschechien und Polen droht Starkregen

    Derweil bereiten sich mehrere Nachbarländer Deutschlands auf Starkregen und Hochwasser vor. In Teilen Tschechiens und Polens könnten in den kommenden vier Tagen laut den dortigen Wetterbehörden bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Der tschechische Umweltminister Hladik warnte, die Lage könne so schlimm werden wie bei den Überschwemmungen 1997 und 2002.
    In Österreich und der Slowakei wird am Wochenende mit etwa 200 Litern pro Quadratmeter gerechnet. Der österreichische Bundeskanzler Nehammer sagte, die Armee stehe bereit, um bei Bedarf bis zu tausend Soldaten zu mobilisieren. In allen vier Ländern wurden wegen des Tiefs "Anett", das international "Boris" heißt, für das Wochenende geplante Kulturveranstaltungen abgesagt.

    Tief "Anett" bringt feuchte Luft vom Mittelmeer mit

    Grund für die erwarteten Regenmengen ist eine ungewöhnliche Wetterlage. Dabei zieht - wie im Fall von "Anett" - ein Tief aus dem Mittelmeerraum nach Norden und trifft dort auf polare Kaltluft. Verstärkt werden die Niederschläge noch durch die hohen Wassertemperaturen im Mittelmeer. Sie sorgen dafür, dass das Tief besonders viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Eine genauere Erklärung finden Sie beim Deutschen Wetterdienst.
    Diese Nachricht wurde am 12.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.