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Wintersport
Spende könnte Lauberhornrennen retten

Das traditionsreiche Lauberhornrennen im schweizerischen Wengen hat zuletzt für Streit gesorgt - ums Geld. Der Konflikt zwischen dem Schweizer Skiverband und dem Organisationskomitee führte fast dazu, dass das Rennen vom Weltverband aus dem Weltcup-Kalender gestrichen worden wäre. Nun könnte das Rennen vorerst gerettet sein - durch eine Spende.

Von Niklas Potthoff |
Das Starthaus beim Lauberhornrennen in Wengen
Das Starthaus beim Lauberhornrennen in Wengen (imago sportfotodienst)
300.000 Franken - umgerechnet rund 283.000 Euro. Soviel möchte der Schweizer Unternehmer Jörg Moser an das Wengener Organisationskommittee spenden, um das Aus für das Lauberhornrennen zu verhindern. Er wolle helfen, eine für alle tragfähige Lösung zu finden.
Der Präsident des Schweizer Skiverbands Urs Lehmann freute sich über die Spende. Sie komme zum richtigen Zeitpunkt.
Antrag auf Streichung zurückgenommen
Der Verband zog daraufhin seinen Antrag auf eine Streichung des Rennens zurück. Diesen hatte er letzten Mittwoch (20.05.2020) auf einer Sitzung des Weltcup-Komitees gestellt. Danach hatte es einen großen medialen Wirbel gegeben.
Die Spende entspricht laut dem Verband in etwa dem strukturellen Defizit einer Austragung des Weltcups in Wengen. Nun haben Verband und Organisatoren Zeit gewonnen.
Streit um Einnahmenverteilung
Im Mittelpunkt des Geldstreits steht die Verteilung der Fernsehgelder. Die Organisatoren beklagen hohe Kosten, etwa für Infrastruktur und Sicherheitsmaßnahmen. Der Schweizer Skiverband empfindet die Forderungen als zu hoch.
Das Lauberhornrennen zählt zu den Klassikern des alpinen Skiweltcups. Es wird seit 1930 ausgetragen und findet traditionellerweise immer im Januar, eine Woche vor dem Hahnenkammrennen in Kitzbühel statt.