In Bochum könnte nicht erst 2016, sondern bereits 2014 der letzte Opel vom Band laufen - wenn die Verhandlungen um den geplanten Sparkurs heute scheitern. Für eine Zukunft des Werks werde man auch "schmerzhafte Zugeständnisse" machen, sagt der Bochumer Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel.
Peter Kapern: Ist heute vielleicht D-Day in Bochum? Bis Ende Februar müssen die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen sein. Sonst, so der Vorstand von Opel, wird die Autoproduktion in Bochum nicht erst 2016 eingestellt, sondern bereits 2014 – eine massive Drohung. Verhandelt wird über Kostensenkungen im gesamten Opel-Konzern.
Ist bis heute Abend keine Einigung erreicht, dann fällt das Richtschwert, so der Aufsichtsratsvorsitzende von Opel Steve Girsky. – Bei uns am Telefon ist nun der Betriebsratsvorsitzende des Bochumer Werks, Rainer Einenkel. Guten Morgen.
Rainer Einenkel: Guten Morgen!
Kapern: Herr Einenkel, wie ist die Gemütslage der Bochumer Opelaner angesichts des Ultimatums, das heute abläuft?
Einenkel: Wir hatten am Montag eine Belegschaftsversammlung, die dauerte elf Stunden. Wir haben ausführlich über die Gesamtlage diskutiert. Ich gehe auch gestärkt mit dem Votum der Beschäftigten in das heutige Gespräch, und die Beschäftigten haben mir das volle Vertrauen ausgesprochen und haben gesagt, wir werden alles tun, das Bochumer Werk darf nicht abgewickelt werden, es muss eine Zukunft haben.
Kapern: Was die Atmosphäre dieser Gespräche angeht, so ist die doch recht erstaunlich, Herr Einenkel. Der Vorstand will erst eine Vereinbarung über einen Stellenabbau und erst danach über eine Zukunftsperspektive für den Standort Bochum reden. Der Betriebsrat will es gerade anders herum. Der Vorstand will ein Ergebnis heute erreichen, aus dem Betriebsrat hört man, der Februar könne dieses Jahr auch mal 35 Tage haben. Das klingt so ein bisschen, als würden da Nord- und Südkorea miteinander verhandeln.
Einenkel: Ich habe den Eindruck, als ob die eher zu einem Ergebnis kommen könnten als das, was momentan hier bei uns abgeht. Es ist sehr merkwürdig. Sie haben es gerade zurecht geschildert: Wir sollen akzeptieren, dass die Nachtschicht reduziert wird beziehungsweise gestrichen wird. Da geht es auch darum, dass insgesamt 700 Menschen plötzlich keine Arbeit mehr haben. Wir sollen akzeptieren, dass im nächsten Jahr die Getriebeproduktion ausläuft mit noch einmal 300 Arbeitsplätzen und dass 2016 das gesamte Werk keine Fahrzeuge mehr baut. Insgesamt 2500 bis 3000 Arbeitsplätze fallen weg.
Wir sollen auf Tariferhöhungen verzichten bis mindestens 2015. Und wenn wir das tun, dann will man bereit sein, mit uns darüber zu reden, ob vielleicht eine Perspektive möglich sei, also sehr, sehr merkwürdig. Und dann hat man eine Frist gesetzt, die man nur deswegen gesetzt hat, weil eben Herr Neumann gekommen ist beziehungsweise ab morgen die Funktion als Vorstandsvorsitzender übernimmt. Wir freuen uns auf Herrn Neumann, aber ich glaube zu sagen, nur weil er kommt, muss vorher alles abgewickelt werden, das geht nicht. So kann man nicht miteinander umgehen.
Kapern: Vielleicht hat ja die harte Verhandlungslinie des Vorstands noch eine andere Erklärung. Da kann man ja beispielsweise mal auf die Zahlen schauen. 2012 hat General Motors einen Verlust in Europa eingefahren von 1,3 Milliarden Euro. Allein im letzten Quartal 2012 waren es 700 Millionen Dollar. Im Jahr 2012 wurden 170.000 Autos weniger gebaut in Europa als 2011. Der Marktanteil von Opel ist weiter gesunken. Ja was soll ein Vorstand da anderes machen, als sparen und hart verhandeln, um den Rest des Unternehmens zu retten?
Einenkel: Man könnte sich ja vielleicht auch mal daran orientieren, wie andere Hersteller, die besser dastehen, agieren. Und wenn man Herrn Neumann von VW holt – gerade VW zeigt ja, wie es auch anders geht. Da ist man nicht eingeschnürt auf den europäischen Markt. Da werden auch erst mal die eigenen Werke ausgelastet, zum Beispiel indem Fahrzeuge gebaut werden oder Komponenten, bevor man woanders hingeht und neue Werke aufbaut. Das ist doch das Problem: Man hat ja hausgemachte Probleme. Wir dürfen nicht außerhalb von Europa, nur eingeschränkt eben verkaufen. Da werden Opel-Fahrzeuge jetzt in Korea gebaut und nach Europa geschickt.
Die Koreaner machen genau was anderes: Die bauen ihre Werke in Europa auf, um hier dort die Fahrzeuge, die man verkaufen will, auch bauen zu können. Also da muss man drüber nachdenken, welche Fehler General Motors macht. Wir haben den Eindruck, da sollen die Belegschaften und auch die Regionen, die ja betroffen sind, darunter leiden und dementsprechend die Fehler dann ausbaden.
Kapern: Nun hat es gestern geheißen, dass General Motors einen Teil der Chevrolet-Produktion durchaus in Europa stattfinden lassen will, aber auch das nicht in Bochum, sondern in Großbritannien. Spricht das nicht dafür, dass der Bochumer Standort einfach nicht mehr zu halten ist?
Einenkel: Das ist eigentlich sehr absurd, weil der Bochumer Standort einer der produktivsten Standorte überhaupt ist, und mit dem Zafira, den wir alleine in Bochum bauen, hat man ein Fahrzeug, mit dem man derzeit Gewinn macht und das auch derzeit noch Marktzuwächse hat. Das ist das eine. Das andere ist: Wir können die derzeitige Strategie von General Motors nicht richtig erkennen, Chevrolet-Fahrzeuge nach Europa zu holen. Wir hatten es einerseits gefordert, weil wir gesagt haben, was man hier verkauft, muss man hier auch bauen. Das machen andere auch.
Wir haben aber auch von Aussagen gehört, dass man nur darum Chevrolet-Fahrzeuge in Europa bauen will, um damit wiederum außerhalb von Europa werben zu können, um sagen zu können, schaut mal, das sind Fahrzeuge, die in diesem Markt hergestellt werden, und das hat ja auch eine gewisse Wertigkeit, und Opel soll weiterhin als eine Regionalmarke bleiben und nicht wachsen dürfen.
Kapern: Was passiert eigentlich, Herr Einenkel, wenn der Opel-Vorstand heute Abend bekannt gibt, das Bochumer Werk, die Fahrzeugproduktion dort wird 2014 eingestellt?
Einenkel: Zum einen muss man wissen: Es geht nicht nur um Bochum, es geht um die anderen Standorte gleichermaßen, weil die haben auch bis zum heutigen Tag keine verbindlichen Zusagen. Man spricht hier sehr viel über Bochum, weil es besonders drastisch ist. Ich glaube, dann muss General Motors das erklären, und dann muss man auch erklären, wie man den wichtigsten Markt, den man hat - im Ruhrgebiet haben wir 17 Prozent Marktanteil und das ist der wichtigste Markt, der momentan hier für Opel vorliegt -, wie man da die Menschen weiterhin überzeugen kann, Opel-Fahrzeuge zu kaufen.
Ich glaube, gerade diese Region macht deutlich: Man steht zu den Produkten, die hier hergestellt werden, und es wird auch verdammt viel Geld kosten, wenn man plötzlich 500 Millionen bis eine Milliarde in die Hand nehmen muss, um ein Werk abzuwickeln. Das wird man draußen den Menschen auch nicht mehr erklären können, und das muss General Motors auch begreifen.
Kapern: Glauben Sie allen Ernstes, dass sich ein Weltkonzern wie General Motors von einem Opel-Boykott in einer Kleinstregion wie dem Ruhrgebiet beeindrucken lässt?
Einenkel: Ich glaube, der Name Opel und Bochum ist nicht nur in dieser Region verankert, sondern auch weit über diese Region hinaus, und das sieht man ja auch, dass große Radiosender, die nicht nur im Ruhrgebiet senden, sich mit diesem Thema beschäftigen.
Kapern: Damit meinen Sie uns, nicht?
Einenkel: Damit meine ich unter anderem auch Sie. Aber ich habe gestern auch einen guten Bericht aus der Neuen Züricher Zeitung gelesen, die sich sehr aufmerksam und sehr ausführlich mit dieser Situation beschäftigt hat. Es wird schon weltweit wahrgenommen, und das wissen auch die Aktionäre. Die wollen Geld verdienen, und die wissen ganz genau: Wenn man Opel Bochum schließt, dann würde es dramatische Auswirkungen auf ihre Bilanz haben. Das muss man auch begreifen, und ich glaube, das verstehen die auch.
Kapern: Aber noch mal kurz nachgefragt: Wie würde denn die Belegschaft auf eine solche Nachricht reagieren?
Einenkel: Wir waren immer sehr kreativ, und wir haben immer deutlich gemacht, wir sind auch in der Lage, schmerzhafte Zugeständnisse zu machen, wenn es darum geht, dass wir eine Zukunft bekommen. Wir sollen hier abgewickelt werden, und wir werden sehr kreativ und sehr klug reagieren und werden deutlich machen, und das gemeinsam mit der Region, und wir werden am 3. 3. ein gewaltiges Fest hier in dieser Stadt feiern, dass wir uns nicht schließen lassen. Ich glaube, da sind wir sehr einfallsreich.
Kapern: Rainer Einenkel, der Betriebsratsvorsitzende des Bochumer Opel-Werks, heute Morgen im Deutschlandfunk. Herr Einenkel, vielen Dank für das Gespräch heute früh. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag.
Einenkel: Ebenfalls! Tschüss!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Peter Kapern: Ist heute vielleicht D-Day in Bochum? Bis Ende Februar müssen die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen sein. Sonst, so der Vorstand von Opel, wird die Autoproduktion in Bochum nicht erst 2016 eingestellt, sondern bereits 2014 – eine massive Drohung. Verhandelt wird über Kostensenkungen im gesamten Opel-Konzern.
Ist bis heute Abend keine Einigung erreicht, dann fällt das Richtschwert, so der Aufsichtsratsvorsitzende von Opel Steve Girsky. – Bei uns am Telefon ist nun der Betriebsratsvorsitzende des Bochumer Werks, Rainer Einenkel. Guten Morgen.
Rainer Einenkel: Guten Morgen!
Kapern: Herr Einenkel, wie ist die Gemütslage der Bochumer Opelaner angesichts des Ultimatums, das heute abläuft?
Einenkel: Wir hatten am Montag eine Belegschaftsversammlung, die dauerte elf Stunden. Wir haben ausführlich über die Gesamtlage diskutiert. Ich gehe auch gestärkt mit dem Votum der Beschäftigten in das heutige Gespräch, und die Beschäftigten haben mir das volle Vertrauen ausgesprochen und haben gesagt, wir werden alles tun, das Bochumer Werk darf nicht abgewickelt werden, es muss eine Zukunft haben.
Kapern: Was die Atmosphäre dieser Gespräche angeht, so ist die doch recht erstaunlich, Herr Einenkel. Der Vorstand will erst eine Vereinbarung über einen Stellenabbau und erst danach über eine Zukunftsperspektive für den Standort Bochum reden. Der Betriebsrat will es gerade anders herum. Der Vorstand will ein Ergebnis heute erreichen, aus dem Betriebsrat hört man, der Februar könne dieses Jahr auch mal 35 Tage haben. Das klingt so ein bisschen, als würden da Nord- und Südkorea miteinander verhandeln.
Einenkel: Ich habe den Eindruck, als ob die eher zu einem Ergebnis kommen könnten als das, was momentan hier bei uns abgeht. Es ist sehr merkwürdig. Sie haben es gerade zurecht geschildert: Wir sollen akzeptieren, dass die Nachtschicht reduziert wird beziehungsweise gestrichen wird. Da geht es auch darum, dass insgesamt 700 Menschen plötzlich keine Arbeit mehr haben. Wir sollen akzeptieren, dass im nächsten Jahr die Getriebeproduktion ausläuft mit noch einmal 300 Arbeitsplätzen und dass 2016 das gesamte Werk keine Fahrzeuge mehr baut. Insgesamt 2500 bis 3000 Arbeitsplätze fallen weg.
Wir sollen auf Tariferhöhungen verzichten bis mindestens 2015. Und wenn wir das tun, dann will man bereit sein, mit uns darüber zu reden, ob vielleicht eine Perspektive möglich sei, also sehr, sehr merkwürdig. Und dann hat man eine Frist gesetzt, die man nur deswegen gesetzt hat, weil eben Herr Neumann gekommen ist beziehungsweise ab morgen die Funktion als Vorstandsvorsitzender übernimmt. Wir freuen uns auf Herrn Neumann, aber ich glaube zu sagen, nur weil er kommt, muss vorher alles abgewickelt werden, das geht nicht. So kann man nicht miteinander umgehen.
Kapern: Vielleicht hat ja die harte Verhandlungslinie des Vorstands noch eine andere Erklärung. Da kann man ja beispielsweise mal auf die Zahlen schauen. 2012 hat General Motors einen Verlust in Europa eingefahren von 1,3 Milliarden Euro. Allein im letzten Quartal 2012 waren es 700 Millionen Dollar. Im Jahr 2012 wurden 170.000 Autos weniger gebaut in Europa als 2011. Der Marktanteil von Opel ist weiter gesunken. Ja was soll ein Vorstand da anderes machen, als sparen und hart verhandeln, um den Rest des Unternehmens zu retten?
Einenkel: Man könnte sich ja vielleicht auch mal daran orientieren, wie andere Hersteller, die besser dastehen, agieren. Und wenn man Herrn Neumann von VW holt – gerade VW zeigt ja, wie es auch anders geht. Da ist man nicht eingeschnürt auf den europäischen Markt. Da werden auch erst mal die eigenen Werke ausgelastet, zum Beispiel indem Fahrzeuge gebaut werden oder Komponenten, bevor man woanders hingeht und neue Werke aufbaut. Das ist doch das Problem: Man hat ja hausgemachte Probleme. Wir dürfen nicht außerhalb von Europa, nur eingeschränkt eben verkaufen. Da werden Opel-Fahrzeuge jetzt in Korea gebaut und nach Europa geschickt.
Die Koreaner machen genau was anderes: Die bauen ihre Werke in Europa auf, um hier dort die Fahrzeuge, die man verkaufen will, auch bauen zu können. Also da muss man drüber nachdenken, welche Fehler General Motors macht. Wir haben den Eindruck, da sollen die Belegschaften und auch die Regionen, die ja betroffen sind, darunter leiden und dementsprechend die Fehler dann ausbaden.
Kapern: Nun hat es gestern geheißen, dass General Motors einen Teil der Chevrolet-Produktion durchaus in Europa stattfinden lassen will, aber auch das nicht in Bochum, sondern in Großbritannien. Spricht das nicht dafür, dass der Bochumer Standort einfach nicht mehr zu halten ist?
Einenkel: Das ist eigentlich sehr absurd, weil der Bochumer Standort einer der produktivsten Standorte überhaupt ist, und mit dem Zafira, den wir alleine in Bochum bauen, hat man ein Fahrzeug, mit dem man derzeit Gewinn macht und das auch derzeit noch Marktzuwächse hat. Das ist das eine. Das andere ist: Wir können die derzeitige Strategie von General Motors nicht richtig erkennen, Chevrolet-Fahrzeuge nach Europa zu holen. Wir hatten es einerseits gefordert, weil wir gesagt haben, was man hier verkauft, muss man hier auch bauen. Das machen andere auch.
Wir haben aber auch von Aussagen gehört, dass man nur darum Chevrolet-Fahrzeuge in Europa bauen will, um damit wiederum außerhalb von Europa werben zu können, um sagen zu können, schaut mal, das sind Fahrzeuge, die in diesem Markt hergestellt werden, und das hat ja auch eine gewisse Wertigkeit, und Opel soll weiterhin als eine Regionalmarke bleiben und nicht wachsen dürfen.
Kapern: Was passiert eigentlich, Herr Einenkel, wenn der Opel-Vorstand heute Abend bekannt gibt, das Bochumer Werk, die Fahrzeugproduktion dort wird 2014 eingestellt?
Einenkel: Zum einen muss man wissen: Es geht nicht nur um Bochum, es geht um die anderen Standorte gleichermaßen, weil die haben auch bis zum heutigen Tag keine verbindlichen Zusagen. Man spricht hier sehr viel über Bochum, weil es besonders drastisch ist. Ich glaube, dann muss General Motors das erklären, und dann muss man auch erklären, wie man den wichtigsten Markt, den man hat - im Ruhrgebiet haben wir 17 Prozent Marktanteil und das ist der wichtigste Markt, der momentan hier für Opel vorliegt -, wie man da die Menschen weiterhin überzeugen kann, Opel-Fahrzeuge zu kaufen.
Ich glaube, gerade diese Region macht deutlich: Man steht zu den Produkten, die hier hergestellt werden, und es wird auch verdammt viel Geld kosten, wenn man plötzlich 500 Millionen bis eine Milliarde in die Hand nehmen muss, um ein Werk abzuwickeln. Das wird man draußen den Menschen auch nicht mehr erklären können, und das muss General Motors auch begreifen.
Kapern: Glauben Sie allen Ernstes, dass sich ein Weltkonzern wie General Motors von einem Opel-Boykott in einer Kleinstregion wie dem Ruhrgebiet beeindrucken lässt?
Einenkel: Ich glaube, der Name Opel und Bochum ist nicht nur in dieser Region verankert, sondern auch weit über diese Region hinaus, und das sieht man ja auch, dass große Radiosender, die nicht nur im Ruhrgebiet senden, sich mit diesem Thema beschäftigen.
Kapern: Damit meinen Sie uns, nicht?
Einenkel: Damit meine ich unter anderem auch Sie. Aber ich habe gestern auch einen guten Bericht aus der Neuen Züricher Zeitung gelesen, die sich sehr aufmerksam und sehr ausführlich mit dieser Situation beschäftigt hat. Es wird schon weltweit wahrgenommen, und das wissen auch die Aktionäre. Die wollen Geld verdienen, und die wissen ganz genau: Wenn man Opel Bochum schließt, dann würde es dramatische Auswirkungen auf ihre Bilanz haben. Das muss man auch begreifen, und ich glaube, das verstehen die auch.
Kapern: Aber noch mal kurz nachgefragt: Wie würde denn die Belegschaft auf eine solche Nachricht reagieren?
Einenkel: Wir waren immer sehr kreativ, und wir haben immer deutlich gemacht, wir sind auch in der Lage, schmerzhafte Zugeständnisse zu machen, wenn es darum geht, dass wir eine Zukunft bekommen. Wir sollen hier abgewickelt werden, und wir werden sehr kreativ und sehr klug reagieren und werden deutlich machen, und das gemeinsam mit der Region, und wir werden am 3. 3. ein gewaltiges Fest hier in dieser Stadt feiern, dass wir uns nicht schließen lassen. Ich glaube, da sind wir sehr einfallsreich.
Kapern: Rainer Einenkel, der Betriebsratsvorsitzende des Bochumer Opel-Werks, heute Morgen im Deutschlandfunk. Herr Einenkel, vielen Dank für das Gespräch heute früh. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag.
Einenkel: Ebenfalls! Tschüss!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.