Proteste in mehreren Städten
"Wir sind die Brandmauer" - Zehntausende Menschen demonstrieren gegen Rechtsextremismus

In mehreren Städten in Deutschland haben Menschen gegen Rechtsextremismus, Ausgrenzung und Hass demonstriert. In Köln versammelten sich nach Angaben der Polizei etwa 40.000 Menschen, in Berlin rund 35.000.

    "Lichtermeer gegen den Rechtsruck" vor dem Brandenburger Tor in Berlin
    Vor dem Brandenburger Tor in Berlin haben sich am Samstag Tausende Menschen versammelt, um mit einem "Lichtermeer" ein Zeichen des Zusammenhalts zu setzen. (dpa / Marion van der Kraats)
    Die Organisatoren der Kundgebung "Lichtermeer gegen den Rechtsruck" am Brandenburger Tor sprachen sogar von 100.000 Teilnehmern. Der Protest richtete sich gegen ein Erstarken der AfD und anderer rechter Parteien in Europa, aber auch gegen die Politik des neuen US-Präsidenten Trump. Demonstranten skandierten unter anderem: "Wir sind die Brandmauer!" und "Alle zusammen gegen den Faschismus!".
    Zu der Kundgebung aufgerufen hatten unter anderem "Fridays for Future", die Initiative "Eltern gegen Rechts" und die Kampagnen-Organisation "Campact".

    Demos auch in Köln und Aschaffenburg

    Auch in Köln nahmen Tausende Menschen an einem Protestzug durch die Innenstadt teil.
    Die Polizei schätzte ihre Zahl auf etwa 40.000. Zu der Kundgebung unter dem Motto "5 vor 12 - Laut für Demokratie" hatte ein breites Bündnis aus Parteien, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften, Kultur und Vereinen aufgerufen. Erwartet worden waren nur rund 5.000 Teilnehmer.
    Auch in anderen Städten in Deutschland gab es am Samstag Proteste. In Aschaffenburg nahmen etwa 3.000 Menschen an einer Demonstration gegen den Rechtsruck in Politik und Gesellschaft teil. Nach der Gewalttat mit zwei Toten am Mittwoch hatte das Bündnis "Aschaffenburg ist bunt" zu der Kundgebung aufgerufen.
    Proteste gab es unter anderem auch in Münster, Siegen und Halle (Saale). Am Sonntag sind weitere Kundgebungen angekündigt, etwa in Hamburg und Schweinfurt

    Ein Jahr nach Correctiv-Recherche

    Vor fast genau einem Jahr hatten bundesweit Hunderttausende Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Ein Anlass für die Kundgebungen waren Recherchen des Netzwerks Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremen mit AfD-Politikern in Potsdam. In Berlin beteiligten sich damals nach Polizeiangaben bis zu 150.000 Menschen an den Demonstrationen, in Köln schätzungsweise 70.000.
    Diese Nachricht wurde am 25.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.