Was war das für ein Bild, als der noch junge Ted Turner am 1. Juni 1980 im Garten einer kleinen Vorstadtvilla in Atlanta in Schlaghosen und mit langen Koteletten vor ein relativ überschaubares Publikum trat und nichts weniger als die Revolution im Nachrichtenwesen verkündete: "Wir werden niemals Sendeschluss haben", sagte Ted Turner in Anspielung auf das 24-Stunden-Sendeformat von CNN, dem "Cable News Network". Und weiter: "Wir werden erst abschalten, wenn die Welt untergeht."
Das Team von CNN hatte anfangs alle Mühe, das Programm zu füllen und hievte jede noch so quotenträchtige Geschichte ins Programm, nur um irgendetwas zu senden. Trotz einiger Achtungserfolge wurde CNN einem breiteren Publikum erst Anfang der 90er-Jahre präsent, wie sich Tony Maddocks, Chef von CNN International, erinnert:
"Der endgültige, weltweite Durchbruch für CNN kam mit dem Golfkrieg 1991. Das war ein großer Durchbruch, weil in aller Welt Bilder von CNN gezeigt wurden, das war eine ganz andere Art der Berichterstattung, als man es gewohnt war: Live, und ohne Unterbrechung. Die meisten Leute waren es ja immer noch gewohnt, nur vorgefertigte Nachrichten zu gucken, also mit wenig Live-Inhalten. Also, ich denke, was CNN tat, war, den Leuten ein Gefühl für Nachrichten zu geben als einem sich kontinuierlich entwickelnden Prozess, im Gegensatz zu schon vorproduzierten Nachrichten."
Zynisch formuliert könnte man sagen: Für CNN war der Einmarsch Saddam Hussein in Kuwait ein dankbares Ereignis, der Sender zeigte rund um die Uhr, was er konnte.
Zu einiger Berühmtheit gelangte damals Peter Arnett - jener CNN-Reporter, der zusammen mit zwei Kollegen vom Dach eines Hotels in Baghdad 16 Stunden lang live über den Verlauf des Krieges berichtete. Damals wurde zum ersten Mal bei den Berichten "cleared by Iraqi Censors" eingeblendet - ein Hinweis darauf, dass CNN und andere westliche Medien nicht frei berichten konnten. Einige Reporter ließen sich damals "embedden", also: berichteten im Schutz des amerikanischen Militärs, ein Vorgang, der sich zwölf Jahre später beim erneuten Irak-Krieg wiederholen sollte. Dies sollte dem Sender neben viel Aufmerksamkeit auch viel Kritik einbringen. Anders sei Kriegsberichterstattung heute aber kaum noch möglich, meint CNN-Reportlegende Jim Clancy:
"Jeder, der heute aus dem Irak oder Afghanistan berichtet, muss sich darüber im Klaren sein: Er kann zum Ziel werden, gekidnappt werden, ermordet werden, nur weil sie ihren Job machen, vor allem, wenn man Amerikaner ist, oder Europäer. Diese Gefahren muss man berücksichtigen, deswegen hat 'Embedding' in den letzten Jahren ganz gut funktioniert. Es ist noch immer besser, unabhängig als Journalist zu arbeiten, aber leider ist es so, dass die Sicherheitsmaßnahmen so teuer sind, dass man kaum noch so arbeiten kann."
CNN-Gründer Ted Turner muss sich mit den Niederungen des Alltagsgeschäfts nicht mehr beschäftigen: 1996 verkaufte er seine Fernseh-Gruppe für die Summe von 7,4 Milliarden Dollar an den Time-Warner-Konzern.
Erstaunlich ist: Seit letztem Jahr fielen die Einschaltquoten von CNN zum Teil dramatisch - dennoch macht CNN noch immer Gewinn, was zum einen daran liegt, dass CNN Geld von den Kabelnetzbetreibern kassiert, aber auch daran, dass Bildmaterial und Berichte auf den unterschiedlichen CNN-Kanälen zweit- und drittverwertet werden. In den USA ist CNN stark unter Druck durch Konkurrenzkanäle wie FOX News, MSNBC – die politisch deutlich einseitiger berichten. Wie lange noch CNN "The Worlds News Leader" bleibt, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
Das Team von CNN hatte anfangs alle Mühe, das Programm zu füllen und hievte jede noch so quotenträchtige Geschichte ins Programm, nur um irgendetwas zu senden. Trotz einiger Achtungserfolge wurde CNN einem breiteren Publikum erst Anfang der 90er-Jahre präsent, wie sich Tony Maddocks, Chef von CNN International, erinnert:
"Der endgültige, weltweite Durchbruch für CNN kam mit dem Golfkrieg 1991. Das war ein großer Durchbruch, weil in aller Welt Bilder von CNN gezeigt wurden, das war eine ganz andere Art der Berichterstattung, als man es gewohnt war: Live, und ohne Unterbrechung. Die meisten Leute waren es ja immer noch gewohnt, nur vorgefertigte Nachrichten zu gucken, also mit wenig Live-Inhalten. Also, ich denke, was CNN tat, war, den Leuten ein Gefühl für Nachrichten zu geben als einem sich kontinuierlich entwickelnden Prozess, im Gegensatz zu schon vorproduzierten Nachrichten."
Zynisch formuliert könnte man sagen: Für CNN war der Einmarsch Saddam Hussein in Kuwait ein dankbares Ereignis, der Sender zeigte rund um die Uhr, was er konnte.
Zu einiger Berühmtheit gelangte damals Peter Arnett - jener CNN-Reporter, der zusammen mit zwei Kollegen vom Dach eines Hotels in Baghdad 16 Stunden lang live über den Verlauf des Krieges berichtete. Damals wurde zum ersten Mal bei den Berichten "cleared by Iraqi Censors" eingeblendet - ein Hinweis darauf, dass CNN und andere westliche Medien nicht frei berichten konnten. Einige Reporter ließen sich damals "embedden", also: berichteten im Schutz des amerikanischen Militärs, ein Vorgang, der sich zwölf Jahre später beim erneuten Irak-Krieg wiederholen sollte. Dies sollte dem Sender neben viel Aufmerksamkeit auch viel Kritik einbringen. Anders sei Kriegsberichterstattung heute aber kaum noch möglich, meint CNN-Reportlegende Jim Clancy:
"Jeder, der heute aus dem Irak oder Afghanistan berichtet, muss sich darüber im Klaren sein: Er kann zum Ziel werden, gekidnappt werden, ermordet werden, nur weil sie ihren Job machen, vor allem, wenn man Amerikaner ist, oder Europäer. Diese Gefahren muss man berücksichtigen, deswegen hat 'Embedding' in den letzten Jahren ganz gut funktioniert. Es ist noch immer besser, unabhängig als Journalist zu arbeiten, aber leider ist es so, dass die Sicherheitsmaßnahmen so teuer sind, dass man kaum noch so arbeiten kann."
CNN-Gründer Ted Turner muss sich mit den Niederungen des Alltagsgeschäfts nicht mehr beschäftigen: 1996 verkaufte er seine Fernseh-Gruppe für die Summe von 7,4 Milliarden Dollar an den Time-Warner-Konzern.
Erstaunlich ist: Seit letztem Jahr fielen die Einschaltquoten von CNN zum Teil dramatisch - dennoch macht CNN noch immer Gewinn, was zum einen daran liegt, dass CNN Geld von den Kabelnetzbetreibern kassiert, aber auch daran, dass Bildmaterial und Berichte auf den unterschiedlichen CNN-Kanälen zweit- und drittverwertet werden. In den USA ist CNN stark unter Druck durch Konkurrenzkanäle wie FOX News, MSNBC – die politisch deutlich einseitiger berichten. Wie lange noch CNN "The Worlds News Leader" bleibt, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.