Christoph Heinemann: Wir fahren fort mit Christian Lindner, dem Generalsekretär der FDP. Guten Morgen!
Christian Lindner: Ja, guten Morgen, ich grüße Sie!
Heinemann: Herr Lindner, wie verführerisch ist für Liberale die Nominierung eines Bürgerrechtlers?
Lindner: Ja, Joachim Gauck ist fraglos ein ausgezeichneter Kandidat, eine respektable Persönlichkeit, aber wir haben uns in der Koalition entschieden, dass wir ein anderes Profil für das höchste Staatsamt in diesen Zeiten brauchen. Wir wollten eine politische Persönlichkeit, die selbst schon in demokratischen Wahlen Unterstützung gefunden hat, die im Übrigen auch – gerade in dieser Wirtschaftskrise – in der Lage ist, ökonomische Zusammenhänge zu erklären. Das beides verbindet Christian Wulff, er ist ein erfolgreicher Ministerpräsident, der, wie kaum ein Zweiter, über auch seine Tätigkeit bei VW ökonomische Zusammenhänge kennt, und das brauchen wir in der jetzigen, schwierigen wirtschaftlichen Phase.
Heinemann: Ein Fachmann im Machterhalt – ist jetzt nicht negativ gemeint, gehört dazu zu dem Job, aber ist die Frage, ob das zur Jobbeschreibung des Bundespräsidenten gehört.
Lindner: Ich finde, da verkürzen Sie Christian Wulff. Ein Ministerpräsident hat viele Repräsentationsaufgaben, die hat er vorbildlich erfüllt. Er hat in der Gesellschaftspolitik gerade in jüngster Zeit Akzente gesetzt durch die Kabinettsumbildung, ist da ausgesprochen progressiv gewesen, hat dadurch auch Debatten angestoßen, die das Land braucht, und schauen Sie: Der Bundespräsident ist ja nicht der oberste Staatsnotar, sondern er muss durch die Kraft des Wortes mit einer eigenen politischen Agenda in unserem Land auch etwas bewirken. Er nutzt dazu nicht Macht, sondern er nutzt dazu die Fähigkeit, auch Debatten anzustoßen. Und das kann Christian Wulff, gerade in den Fragen, ökonomische Reformen zu erklären, wie unser wirtschaftliches System funktioniert und wo es verändert werden muss und im Bereich der Gesellschaftspolitik auch für Pluralität zu sorgen und trotzdem Menschen mitzunehmen – das hat er gezeigt in seinen Ämtern, die er bislang hat, und das erwarten und erhoffen wir uns von ihm auch als Bundespräsident.
Heinemann: Christian Lindner, FDP-Generalsekretär, danke schön für das Gespräch!
Lindner: Bitte schön!
Christian Lindner: Ja, guten Morgen, ich grüße Sie!
Heinemann: Herr Lindner, wie verführerisch ist für Liberale die Nominierung eines Bürgerrechtlers?
Lindner: Ja, Joachim Gauck ist fraglos ein ausgezeichneter Kandidat, eine respektable Persönlichkeit, aber wir haben uns in der Koalition entschieden, dass wir ein anderes Profil für das höchste Staatsamt in diesen Zeiten brauchen. Wir wollten eine politische Persönlichkeit, die selbst schon in demokratischen Wahlen Unterstützung gefunden hat, die im Übrigen auch – gerade in dieser Wirtschaftskrise – in der Lage ist, ökonomische Zusammenhänge zu erklären. Das beides verbindet Christian Wulff, er ist ein erfolgreicher Ministerpräsident, der, wie kaum ein Zweiter, über auch seine Tätigkeit bei VW ökonomische Zusammenhänge kennt, und das brauchen wir in der jetzigen, schwierigen wirtschaftlichen Phase.
Heinemann: Ein Fachmann im Machterhalt – ist jetzt nicht negativ gemeint, gehört dazu zu dem Job, aber ist die Frage, ob das zur Jobbeschreibung des Bundespräsidenten gehört.
Lindner: Ich finde, da verkürzen Sie Christian Wulff. Ein Ministerpräsident hat viele Repräsentationsaufgaben, die hat er vorbildlich erfüllt. Er hat in der Gesellschaftspolitik gerade in jüngster Zeit Akzente gesetzt durch die Kabinettsumbildung, ist da ausgesprochen progressiv gewesen, hat dadurch auch Debatten angestoßen, die das Land braucht, und schauen Sie: Der Bundespräsident ist ja nicht der oberste Staatsnotar, sondern er muss durch die Kraft des Wortes mit einer eigenen politischen Agenda in unserem Land auch etwas bewirken. Er nutzt dazu nicht Macht, sondern er nutzt dazu die Fähigkeit, auch Debatten anzustoßen. Und das kann Christian Wulff, gerade in den Fragen, ökonomische Reformen zu erklären, wie unser wirtschaftliches System funktioniert und wo es verändert werden muss und im Bereich der Gesellschaftspolitik auch für Pluralität zu sorgen und trotzdem Menschen mitzunehmen – das hat er gezeigt in seinen Ämtern, die er bislang hat, und das erwarten und erhoffen wir uns von ihm auch als Bundespräsident.
Heinemann: Christian Lindner, FDP-Generalsekretär, danke schön für das Gespräch!
Lindner: Bitte schön!