"Bibliothek" steht auf dem Eingang zu Raum 302 im Kölner Gesundheitsamt am Neumarkt. Drinnen übersieht man die wenigen Bücherregale allerdings schnell. Auf den kreisförmig aufgestellten Tischen befinden sich mehrere Computer, Telefone, Drucker und Aktenordner. Drei Flipcharts stehen herum. Dr. Bernhard Schoenemann, der kommissarische Leiter des Gesundheitsamtes, plant von hier aus sein Vorgehen in Sachen Schweinegrippe:
"Wir nennen das Lagezentrum. Hier kommen die Meldungen an über neue Erkrankungen. Hier kommen die Informationen an vom Ministerium oder vom Robert-Koch-Institut. Wir rufen die auch weltweit ab von der europäischen Gesundheitsbehörde und von der WHO. Hier arbeiten wir konzeptionell und legen unsere eigene Vorgehensweise fest, sprechen mit Schulen, Kindergärten, beraten Arbeitsmediziner, beraten niedergelassene Ärzte, beantworten Fragen von Krankenhäusern."
Mehr als 300 Menschen sind in Köln bereits an der Schweinegrippe erkrankt. Bei allen verlief die Erkrankung mild. Wirkliche Probleme bereitet dem Arzt allerdings die größte Impfaktion, die in Köln je geplant wurde. 275.000 Menschen sollen ab Oktober in der Domstadt gegen Schweinegrippe geimpft werden können. Wie das ablaufen könnte, ist im Lagezentrum auf einem Gebäudeplan eingezeichnet. Schoenemann:
"Das ist die Sporthalle in Köln-Deutz am Reitweg, die zu einem Schulkomplex gehört und die für einen Schulkomplex sehr groß ist. In dieser Halle sollen mehrere Impfbahnen parallel aufgebaut werden. In der Impfbahn werden die Daten der zu impfenden Person aufgenommen. Dann erfolgt eine ärztliche Vorkontrolle, ein Arzt klärt, ob man diese Person wirklich impfen kann oder ob da etwas dagegen spricht und danach, wenn der Arzt die Sache freigegeben hat, wo mehrere Personen zusammen an einem Arbeitsplatz sich zuarbeiten, die Spritze wird aufgezogen, es wird ein Pflaster geklebt und anschließend wird die Impfbescheinigung ausgestellt."
Ob in der Kölner Sporthalle fünf oder 15 Impfbahnen stehen werden, ist noch unklar. Denn noch weiß Bernhard Schoenemann nicht, wie viel Impfstoff er geliefert bekommen wird. Die Informationen hat ihm das zuständige Landesministerium noch nicht zur Verfügung gestellt. Für das Durchlaufen einer Impfbahn plant er im Moment fünf bis zehn Minuten ein. Die eigentliche Impfung soll nur etwa eine Minute dauern. Der Rest der Zeit wird für die ärztliche Kontrolle und das Erfassen der Daten und das Ausfüllen der Formulare benötigt.
"Wir werden unser eigenes Personal selbstverständlich einsetzen und dann wird die normale Tätigkeit des Gesundheitsamtes wohl eine Zeitlang im Wesentlichen zum Erliegen kommen. Aber wir werden Ärzte wohl auch für den Zeitraum des Impfens anstellen, und wir schauen auch, ob wir Medizinstudenten einsetzen können."
Möglicherweise kommen auch pensionierte Ärzte zum Einsatz. Insgesamt 150 Personen – Ärzte und Hilfskräfte – sind für die Kölner Schweinegrippe-Impfaktion eingeplant. Allerdings kann Bernhard Schoenemann im Moment noch niemanden anheuern. Er weiß weder, wann es genau losgeht, noch wie viel Impfstoff er bekommen wird, oder welche Bescheinigungen die zu impfenden Personen genau vorlegen müssen. Ihm fehlen einfach die Vorgaben und Regelungen vom zuständigen Landesministerium.
"Das ist für uns nicht einfach und wir würden uns da schon mehr Klarheit wünschen, aber das ist nun mal der Stand der Dinge, den wir jetzt haben."
Trotz der vielen Überstunden findet Bernhard Schoenemann seine derzeitige Aufgabe extrem spannend.
"Im Leben eines Arztes oder eines Mitarbeiters eines Gesundheitsamtes kommt eine Pandemie nur einmal vor. Alle 30 bis 40 Jahre, im Berufsleben. Es ist eine besondere Herausforderung, aber auch eine sehr interessante Herausforderung."
"Wir nennen das Lagezentrum. Hier kommen die Meldungen an über neue Erkrankungen. Hier kommen die Informationen an vom Ministerium oder vom Robert-Koch-Institut. Wir rufen die auch weltweit ab von der europäischen Gesundheitsbehörde und von der WHO. Hier arbeiten wir konzeptionell und legen unsere eigene Vorgehensweise fest, sprechen mit Schulen, Kindergärten, beraten Arbeitsmediziner, beraten niedergelassene Ärzte, beantworten Fragen von Krankenhäusern."
Mehr als 300 Menschen sind in Köln bereits an der Schweinegrippe erkrankt. Bei allen verlief die Erkrankung mild. Wirkliche Probleme bereitet dem Arzt allerdings die größte Impfaktion, die in Köln je geplant wurde. 275.000 Menschen sollen ab Oktober in der Domstadt gegen Schweinegrippe geimpft werden können. Wie das ablaufen könnte, ist im Lagezentrum auf einem Gebäudeplan eingezeichnet. Schoenemann:
"Das ist die Sporthalle in Köln-Deutz am Reitweg, die zu einem Schulkomplex gehört und die für einen Schulkomplex sehr groß ist. In dieser Halle sollen mehrere Impfbahnen parallel aufgebaut werden. In der Impfbahn werden die Daten der zu impfenden Person aufgenommen. Dann erfolgt eine ärztliche Vorkontrolle, ein Arzt klärt, ob man diese Person wirklich impfen kann oder ob da etwas dagegen spricht und danach, wenn der Arzt die Sache freigegeben hat, wo mehrere Personen zusammen an einem Arbeitsplatz sich zuarbeiten, die Spritze wird aufgezogen, es wird ein Pflaster geklebt und anschließend wird die Impfbescheinigung ausgestellt."
Ob in der Kölner Sporthalle fünf oder 15 Impfbahnen stehen werden, ist noch unklar. Denn noch weiß Bernhard Schoenemann nicht, wie viel Impfstoff er geliefert bekommen wird. Die Informationen hat ihm das zuständige Landesministerium noch nicht zur Verfügung gestellt. Für das Durchlaufen einer Impfbahn plant er im Moment fünf bis zehn Minuten ein. Die eigentliche Impfung soll nur etwa eine Minute dauern. Der Rest der Zeit wird für die ärztliche Kontrolle und das Erfassen der Daten und das Ausfüllen der Formulare benötigt.
"Wir werden unser eigenes Personal selbstverständlich einsetzen und dann wird die normale Tätigkeit des Gesundheitsamtes wohl eine Zeitlang im Wesentlichen zum Erliegen kommen. Aber wir werden Ärzte wohl auch für den Zeitraum des Impfens anstellen, und wir schauen auch, ob wir Medizinstudenten einsetzen können."
Möglicherweise kommen auch pensionierte Ärzte zum Einsatz. Insgesamt 150 Personen – Ärzte und Hilfskräfte – sind für die Kölner Schweinegrippe-Impfaktion eingeplant. Allerdings kann Bernhard Schoenemann im Moment noch niemanden anheuern. Er weiß weder, wann es genau losgeht, noch wie viel Impfstoff er bekommen wird, oder welche Bescheinigungen die zu impfenden Personen genau vorlegen müssen. Ihm fehlen einfach die Vorgaben und Regelungen vom zuständigen Landesministerium.
"Das ist für uns nicht einfach und wir würden uns da schon mehr Klarheit wünschen, aber das ist nun mal der Stand der Dinge, den wir jetzt haben."
Trotz der vielen Überstunden findet Bernhard Schoenemann seine derzeitige Aufgabe extrem spannend.
"Im Leben eines Arztes oder eines Mitarbeiters eines Gesundheitsamtes kommt eine Pandemie nur einmal vor. Alle 30 bis 40 Jahre, im Berufsleben. Es ist eine besondere Herausforderung, aber auch eine sehr interessante Herausforderung."