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Wirbel an der EBS

Der Präsident der European Business School EBS, Christopher Jahns, soll Gelder der privaten Hochschule veruntreut haben. Anfang der Woche wurde er festgenommen, kam aber gegen Auflagen wieder frei. Jetzt wurde bekannt, dass er festgenommen wurde, weil er Zeugen massiv unter Druck gesetzt haben soll.

Von Andrea Bonhagen |
    Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden spricht von Einschüchterungsversuchen bei Hochschulangehörigen. Jahns ist inzwischen von seinem Amt als Hochschulpräsident zurückgetreten. Auch seine Ämter bei der Schweizer Unternehmensberatungsgruppe Brainnet hat er niedergelegt. Es gibt enge Verbindungen zwischen Hochschule und Unternehmensgruppe. Die Staatsanwaltschaft wirft Jahns das Erstellen von Scheinrechnungen vor. Sprecher Hartmut Ferse:

    "Wir gehen von dem dringenden Tatverdacht aus, dass der Leiter der EBS zulasten der EBS rund 180.000 Euro in seine eigenen Firmen geleitet hat."

    Jahns ist nur gegen Auflagen der Untersuchungshaft entgangen. Er darf sich nicht mehr möglichen Zeugen an der Hochschule nähern und muss sich zweimal wöchentlich an seinem Wohnort in Frankfurt melden. Der Anwalt von Christopher Jahns nannte das Vorgehen überzogen. Sein Mandant werde sich weiter gegen die Vorwürfe verteidigen. Studenten sehen großen Schaden für den Ruf der Hochschule:

    "Das schadet erst mal vor allen Dingen auch den Absolventen."

    "Unsere Einstiegschancen natürlich dann auch geschmälert. Und die Sponsorengelder, die werden wahrscheinlich dann auch nicht mehr in der Masse fließen, dass dann ne gute Lehre gewährleistet ist."

    Das Land gibt insgesamt 50 Millionen Euro für den Aufbau einer juristischen Fakultät der European Business School. 17 Millionen sollen bereits geflossen sein. Der hochschulpolitische Sprecher der hessischen SPD, Gernot Grumbach, verlangt mit den Grünen und der Linken Konsequenzen:

    "Die Landesregierung hat weggeschaut. Der Aufsichtsrat hat auch seine Funktion nicht wahrgenommen. Und dann wäre ich dafür, diesen Zufluss an öffentlichen Geldern zu stoppen, bis geklärt ist, wohin sie gehen."
    Die Forderung ist heute Thema in einer Ausschusssitzung im hessischen Landtag. Die Staatsanwaltschaft will weiter ermitteln. Beamte sichten zurzeit beschlagnahmtes Material.