"We’re back now with the latest on the scandal that continues to send shockwaves throughout Hollywood - the downfall and dismissal of movie mogul Harvey Weinstein …"
Es ist ein Skandal, der Schockwellen durch ganz Hollywood schickt, berichtet NBC-News - der tiefe Fall des Filmmoguls Harvey Weinstein. Nach der New York Times hat nun auch der New Yorker eine Enthüllungsgeschichte veröffentlicht, in der Weinstein vorgeworfen wird, über Jahrzehnte Frauen bedrängt und missbraucht zu haben, drei Frauen, darunter die italienische Schauspielerin Asia Argento, werfen ihm Vergewaltigung vor. Weinstein weist diese Vorwürfe konsequent zurück.
Für eine Massage ins Schlafzimmer
Doch auch andere Frauen, darunter die Schauspielerinnen Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow, brachen ihr Schweigen. Paltrow berichtet, dass Weinstein sie bei einem Treffen in Beverly Hills angefasst habe und vorschlug, für eine Massage in sein Schlafzimmer zu gehen. Die damals 22-Jährige, die gerade für die Hauptrolle in dem Film "Emma" von Weinsteins Studio engagiert worden war, lehnte ab. "Ich war wie versteinert", erinnert sich die Oscar-Preisträgerin. Auch Angelina Jolie machte zu Beginn ihrer Karriere schlechte Erfahrungen mit dem Produzenten und entschied sich, nie wieder mit ihm zu arbeiten und andere Frauen zu warnen. Die damalige Nachrichtenmoderatorin Lauren Sivan wurde bedrängt - sie sprach mit dem Fernsehsender NBC über den Vorfall. Wenn sie anderen davon erzählte, erntete sie oft folgende Reaktion:
"Viele kannten ihn oder hatten von ihm gehört, und es hieß dann immer: So ist Harvey halt."
Ebenfalls veröffentlicht wurde nun eine Tonaufnahme, die von einer verdeckten Ermittlung der New Yorker Polizei von 2015 stammen soll. Darauf soll Harvey Weinstein zu hören sein, wie er versucht, ein Model zu überreden, mit zu ihm auf sein Hotelzimmer zu kommen um ihm beim Duschen zuzusehen.
Wie ein Raubtier und seine Beute
Ähnlich wie das inzwischen weltbekannte Access-Hollywood-Video von Trump, in dem er darüber spricht Frauen zu begrapschen, wird nun diese angebliche Aufnahme von Weinstein auf sämtlichen US-Sendern abgespielt:
"Das klingt doch wie ein Raubtier und seine Beute, oder nicht?", fragt Medienjournalist Brian Stelter auf CNN.
Weinstein musste sich bislang nicht gerichtlich für seine Handlungen verantworten, auch verhaftet wurde er nie. Sein Fall zieht Kreise selbst bis nach Washington. Der 65-Jährige spendet seit Jahren für die Demokraten und richtete noch vor einem Jahr eine Spendenaktion für Hillary Clinton aus. Sie teilte nun mit, sei sei schockiert und entsetzt von den Enthüllungen. Auch das Ehepaar Obama äußerte sich: Jeder Mann, der Frauen in solcher Art erniedrigt und herabsetzt, muss verurteilt und zur Rechenschaft gezogen werden, unabhängig von seinem Reichtum oder Status, heißt es in einer Erklärung.
Der Tag endete mit der Nachricht, dass sich die Ehefrau von Harvey Weinstein nach Bekanntwerden der Vorwürfe von ihm getrennt hat.