Ein Zyklon der höchsten Kategorie fünf ist über die südpazifische Inselgruppe Vanuatu hinweggefegt und hat schwere Schäden verursacht. Laut Medienberichten, die sich auf das UN-Büro für Nothilfekoordinierung (OCHA) berufen, sollen mindestens 40 Menschen getötet worden sein. Der Sturm mit dem Namen "Pam" wütete mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde.
In der Hauptstadt des Inselstaats, Port Vila, seien Häuser und Regierungsgebäude komplett zerstört, berichtete ein Sprecher der Behörde für Katastrophenschutz dem neuseeländischen Rundfunk. Auch ein Teil des zentralen Krankenhauses sei verwüstet worden. Nach seinen Angaben gibt es keinen Kontakt zu vielen Inseln, deshalb sei es unmöglich, die Schäden und Opferzahlen einzuschätzen.
Zehntausende Menschen sind obdachlos
Eine Mitarbeiterin der Hilfsorganisation World Vision, Chloe Morrison, sagte der Deutschen Presse-Agentur, nach bisherigen Schätzungen seien mindestens 10.000 der 44.000 Einwohner der Hauptstadt durch den Sturm obdachlos geworden. "Ich bin durch die Straßen gegangen, es ist ein Bild absoluter Verwüstung", schilderte Morrison. "Nur die stärksten Betonbauten haben dem Sturm standgehalten - und davon gibt es nicht so viele."
Zu dem souveränen Inselstaat Vanuatu im Südpazifik gehören rund 80 Inseln. Die meisten der etwa insgesamt 250.000 Einwohner leben in einfachen Hütten in Küstennähe. Sie suchten in solide gebauten Kirchen und Schulen Unterschlupf. Laut Augenzeugen fegte der Sturm etwa sieben Stunden über die Inseln. Beobachter befürchten, dass der Zyklon ähnlich verheerende Zerstörungen hinterlässt, wie Taifun "Haiyan" 2013 auf den Philippinen. Damals starben mehr als 7.000 Menschen. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef Neuseeland warnte, "Pam" könne die "schlimmste Unwetterkatastrophe in der pazifischen Geschichte" sein.
(tzi/pr)