Im Herbst hatten die Ökonomen mit einem Anstieg um 1,3 Prozent gerechnet. Derzeit bewege sich die Wirtschaftsleistung auf einem Niveau, das hauchdünn über dem vor der Corona-Pandemie liege, sagte der Konjunkturchef am Kiel Institut für Weltwirtschaft, Kooths, bei der Vorstellung des Berichts in Berlin. Seitdem trete die Produktivität auf der Stelle. Die zusätzlichen 600.000 Beschäftigten kompensierten im wesentlichen nur die niedrigere Arbeitszeit. Koths verwies in diesem Zusammenhang auf einen nach wie vor hohen Krankenstand, der das Arbeitsvolumen schmälere.
Als Grund für die Wachstumsschwäche werden auch strukturelle Gründe genannt. So sei die Nachfrage nach Investitionsgütern schwach geblieben und Produktion ins Ausland verlagert worden. Der Preisauftrieb werde angesichts niedriger Energiekosten weiter gedämpft. Die Inflationsrate dürfte in diesem Jahr 2,3 Prozent betragen. Für das kommende Jahr rechnen die Ökonomen mit einem Wirtschaftswachstum um 1,4 Prozent.
An der sogenannten Gemeinschaftsdiagnose beteiligt sind das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin, das Kiel Institut für Weltwirtschaft, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen und das Ifo-Institut in München. Nach ihren Berechnungen soll die Inflationsrate in diesem Jahr auf 2,3 Prozent und 1,8 Prozent im kommenden Jahr sinken.
FDP-Wirtschaftspolitiker Houben: 2024 schwieriges Jahr
Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Houben, erwartet einen geringeren Spielraum in den öffentlichen Haushalten. Im Deutschlandfunk sagte Houben, 2024 werde ein schwieriges Jahr sein. Er sei aber guter Hoffnung, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr wieder Tritt fassen werde. Hier lesen Sie das Interview mit FDP-Politiker Houben in voller Länge.
Diese Nachricht wurde am 27.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.