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Wirtschaft ohne Wachstum?

Wenn das Kreditrad sich erst wieder dreht, wird die Weltkonjunktur zünden, das Wachstum anspringen und der Export brummen – das ist die Hoffnung der Politiker aller Parteien und ihrer Experten, denn "Wachstum ist nicht alles, aber ohne Wachstum ist alles nichts".

Von Mathias Greffrath |
    Das Mantra ist von vorgestern: Die Zuwachsraten der alten Industrienationen sinken seit Jahrzehnten; der fossile Brennstoff des Wachstums wird rar; eine Welt nach dem Modell westlichen Wohlstands ist undenkbar. Die Klimakatastrophe wird allein durch effizientere Technik und erneuerbare Energien kaum zu vermeiden sein. Langsam sickert die unerfreuliche Erkenntnis durch: Die Wachstumsperiode der letzten zwei Jahrhunderte war eine welthistorische Ausnahme.

    Diese Tatsache stellt die Politik - national wie global - vor gigantische Probleme. Aber auch die Wirtschaftstheorie steht auf dem Prüfstand. Kann sie mit den Grundannahmen, mit denen sie zweihundert Jahre lang gearbeitet hat – eine globale Weltwirtschaft mit begrenzten Ressourcen denken? Sind selbststeuernde Märkte vereinbar mit den ökologischen Zwängen zur Begrenzung von Produktion und Konsum? Gibt es Theorien des Schrumpfens? Ist Kapitalismus ohne Wachstum überhaupt denkbar – und wenn nicht, wie müssen wir uns die Wirtschaft der Zukunft denken?

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