Neben Aufsätzen gehe es um Verbesserungsvorschläge. Der Trend zum Einsatz von Assistenzsystemen sei bereits durch Online-Übersetzungsplattformen wie "deepl" erkennbar gewesen, führte die Informatikerin aus. Aber auch Lehrende nutzen laut Weßels Computerprogramme wie ChatGPT etwa zur Unterrichtsvorbereitung. Das reiche von der Generierung von Arbeitsblättern über die Entwicklung von Aufgabenvorschlägen bis hin zur Unterstützung bei Korrekturen.
Kreativität und analytisches Denken wichtig
Die Professorin der FH Kiel verwies auf die enorme Leistungssteigerung der Programme. Dies werfe die Frage auf, wohin die Reise führe, und welche Kompetenzen der Mensch noch benötige. Ein Grundlagenwissen sei sicher empfehlenswert. "Das Auswendig lernen und Wissen reproduzieren, wie ich es noch in der Schule gelernt habe, brauchen wir aber nicht mehr", betonte Weßels. Dafür würden Fähigkeiten wie digitale Kompetenz, Kreativität, analytisches sowie problem- und lösungsorientiertes Denken an Bedeutung gewinnen.
Qualifizierungsbedarf für Lehrende
Weßels hatte nach eigenen Angaben im Frühjahr bei einer Veranstaltung eines Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technologie empfohlen, eine Task-Force zum Thema Künstliche Intelligenz zu gründen. Diese solle allen Lehrenden zeitnah ein Grundverständnis über die Technik vermitteln. "Diesen Schulungs- und Qualifizierungsbedarf halte ich nach wie vor für sehr wichtig."
Das gesamte Interview mit Doris Weßels, Professorin für Wirtschaftsinformatik an der FH Kiel, können Sie hier nachhören.
Diese Nachricht wurde am 30.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.