Archiv

Wirtschaftsnobelpreis
Wie Wachstum und Nachhaltigkeit zusammenpassen

Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die US-Forscher William Nordhaus und Paul Romer. Die beiden werden geehrt für ihre jeweiligen Arbeiten zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum im Zusammenhang mit dem Klimawandel und mit technischem Fortschritt.

Silke Hahne im Gespräch mit Birgid Becker |
    Eine Grafik zeigt Hände, die einen Globus halten
    Wie lassen sich der Klimawandel und technologische Innovation in langfristige Wirtschaftsanalysen einbeziehen? Für ihre Antworten auf diese Fragen werden Nordhaus und Romer ausgezeichnet. (Imago/ Alexx Williamson)
    William Nordhaus lehrt an der renommierten Yale Universität Wirtschaft. Der 77-Jährige wird dafür ausgezeichnet, dass er den Klimawandel in langfristige makroökonomische Modelle integriert hat.
    Paul Romer wurde schon länger für die Auszeichnung gehandelt. Der 62-jährige ehemalige Chefökonom der Weltbank ist an der New York University beschäftigt. Bereits vor zwei Jahren hatte man dort fest mit der Auszeichnung gerechnet. Seine Hochschule setzte sogar schon eine Pressekonferenz anlässlich seiner dann doch nicht erfolgten Auszeichnung an. Diesmal sei Paul Romer aber tatsächlich von der Ehrung überrascht worden, sagte Wirtschaftsredaktuerin Silke Hahne im Dlf.
    Keine gemeinsame Arbeit
    Seine Leistung bestand darin, dass er technologische Innovationen in die makroökonomische Theorie integrieren konnte. Die beiden Ökonomen wurden im Übrigen nicht für eine gemeinsame Arbeit ausgezeichnet, sondern dafür, dass sie das gleiche Forschungsfeld vorangebracht haben.
    Die Besonderheit der Forschungsgebiete von Nordhaus und Romer ist ihre praktische Relevanz. "Die Vereinbarkeit von Innovation, Erfindungen mit dem Kampf gegen Klimawandel mit Wachstum der globalen Wirtschaft ist nah dran an vielen Dingen, die wir gerade diskutierten", sagte Hahne.
    Auch die gerade vom Weltklimarat IPCC veröffentlichte Studie spielt in die Preisverleihung hinein. Eine theoretische Grundlage für diese Studie war die Arbeit von William Nordhaus. "Brächte man nun noch die von Paul Romer ins Spiel würde man ergänzen: Und wie kann technische Innovation eigentlich dazu beitragen? So ließe sich das Werk der beiden Wissenschaftler kombinieren", sagte Silke Hahne.