Die Prognose vom vergangenem Jahr sei von politischen Unsicherheiten wie Donald Trumps Protektionismus und dem Brexit geprägt gewesen - dennoch sei auch der Ausblick auf 2017 "kein wirklich schlechter gewesen", erklärte Michael Hüther, Direktor vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW), im Dlf. Doch offenbar habe sich die deutsche Wirtschaft inzwischen auf die politischen Unsicherheitsfaktoren eingestellt. "Das ist jetzt 12 Monate später also deutlich anders: Wir haben eine - in allen Kategorien herausragend positive Bewertung", so Hüther. "Wir haben jetzt einen sehr stabilen, sehr stetigen, sehr robusten Aufschwungprozess."
Das Institut der deutschen Wirtschaft befragt traditionell 48 Wirtschaftsverbände dazu, wie sie ihre Aussichten für das kommende Jahr beurteilen, davon beurteilen 26 die wirtschaftliche Lage besser als noch vor einem Jahr. Zwanzig Verbände bewerten die Situation ihrer Mitgliedsunternehmen genauso gut wie vor einem Jahr. Das heißt, nur zwei Verbände sprechen von einer schlechteren Lage: Das sind die Ernährungsindustrie und die Volks- und Raiffeisenbanken. Die beiden Vebände leiden vor allem unter einem intensiven Wettbewerb und den anhaltend niedrigen Zinsen.
Unternehmen investieren zunehmend
Beim Rest bestätige sich eben, was auch andere Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren: Der Aufschwung dürfte zunächst einmal weiter gehen, so Hüther. "Politische Unsicherheit hat häufig kurze Beine" - die meisten Weltregionen befänden sich im Aufschwung und davon profitierten auch die Unternehmen. Dazu komme, dass nicht nur Privatleute viel konsumierten, sondern auch die Unternehmen ihre Investitionen langsam hoch schraubten.
Alles in Allem dürfte die Beschäftigung aus Sicht der Verbände im kommenden Jahr also weiter zunehmen, so Hüther. Vorausgesetzt, die Unternehmen können sie besetzen. Denn auch das gehe aus der Umfrage hervor: Schon jetzt haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden. Das IW spricht sogar schon von einem Fachkräftemangel.