Die Erfolge auf dem Arbeitsmarkt relativierten sich im internationalen Vergleich, führen die IW-Forscher laut "Die Welt" aus. Die Erwerbstätigkeit sei in Deutschland zwischen 2005 und 2014 in Schnitt um rund 0,9 Prozent gestiegen. In Luxemburg, Norwegen, der Schweiz, Kanada, Österreich oder Schweden entstanden mehr neue Jobs. Auf dem Arbeitsmarkt habe die Kanzlerin im Wesentlichen die Ernte der rot-grünen Reformen unter ihrem Vorgänger Gerhard Schröder (SPD) eingefahren, teilte IW-Chef Michael Hüther demnach mit.
Das Wirtschaftswachstum mit durchschnittlich 1,3 Prozent pro Jahr sei im internationalen Vergleich ebenfalls nur Mittelmaß: "Entgegen der weitverbreiteten Wahrnehmung ist die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im internationalen Vergleich keinesfalls herausragend". Ähnlich entwickelte Volkswirtschaften wie die der Schweiz (2,0 Prozent), Kanada (1,7 Prozent) oder Schweden (1,5 Prozent) wuchsen stärker. "Das Wachstum ist deutlich hinter dem zurückgeblieben ist, was bei einer nachhaltigen Reformpolitik möglich gewesen wäre, fügte Studienautorin Vera Demary hinzu. Und dieser Trend wird sich wohl fortsetzen: So liegt das in der Studie für Deutschland prognostizierte reale Wirtschaftswachstum für den Zeitraum zwischen 2014 und 2020 mit 3,2 Prozent deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von vier Prozent.
Positiv bewerteten die IW-Forscher die Entscheidungen der ersten Großen Koalition zur Rente mit 67 und die Unternehmenssteuerreform. Dadurch sei die deutsche Wirtschaft konkurrenzfähiger geworden. (tgs/pr)