Auf Wiesen, die eher an eine Parkanlage als einen leistungsfähigen Landwirtschaftsbetrieb erinnern, tummeln sich Dutzende von friesischen Milchkühen in der irischen Grafschaft Kilkenny. Bill O’Keeffe ist ihr stolzer Besitzer. Er kennt alle 280 noch namentlich.
Das sei der Antriebsmechanismus des Ganzen: Gras, bemerkt er. Irland biete erstklassige Bedingungen für Gras, das sei der Wettbewerbsvorteil gegenüber der europäischen Konkurrenz. - Er muss die Tiere nur zwei, höchstens drei Monate im Jahr einstallen. Doch nicht allein das Gras wächst – Bill O’Keeffe will seinen ganzen Betrieb systematisch vergrößern. Zu diesem Zweck baut er eine Herde von über 300 Jungtieren auf: Das sind die künftigen Milchkühe.
Am 31. März 2015 verschwinden die Milchquoten der EU, das Datum für das Ende der Kontingentierung sei fest in den Köpfen von Milchbauern verankert. Er selbst will seine Milchproduktion schon dann um ein Viertel auf zwei Millionen Liter pro Jahr steigern.
Täglich pumpen die Melkmaschinen das weiße Gold. Noch vor 30 Jahren trugen irische Milchbauern emsig zum europäischen Milchsee und dem Butterberg bei. Heute regiert der Weltmarkt, europäische Subventionen werden nächstes Jahr gerade noch fünf Prozent zu Bills Umsatz beitragen.
Nach fünf Jahren Krise, nach sieben Sparhaushalten, Arbeitslosigkeit, Auswanderung und der kostspieligen Rettung der einheimischen Banken zeigt die irische Wirtschaft erste Keime der Erholung. Die Exporte sorgen für bescheidenes Wachstum, aber diese stammen überwiegend von amerikanischen multinationalen Konzernen. Die Nahrungsmittelbranche dagegen ist einheimisch geblieben. Ihr Erfolg kommt den Iren viel direkter zugute.
Einige irische Molkereien haben sich inzwischen zu Weltkonzernen entwickelt. Eine davon, Glanbia, betreibt den größten Molkerei-Verarbeitungsbetrieb Europas eine halbe Stunde von O’Keeffe’s Hof entfernt im Dorf Ballyragget. Eine weitere Fabrik ist im Süden der Grafschaft Kilkenny im Bau, rechtzeitig für die Zeit ohne Quoten.
Derzeit würden 90 Prozent der irischen Produktion exportiert, die zusätzliche Milch fließe wohl gesamthaft in den Export. In Deutschland zum Beispiel ist irische Butter die Marktführerin unter den Markenprodukten.
15 Prozent der weltweiten Babynahrungsproduktion enthielten inzwischen irische Milchprodukte, weiß der unternehmungslustige Milchbauer. Dazu kommen technisch raffinierte neue Produkte, die aus den in der Molke enthaltenen Proteinen gewonnen werden, ganz nach dem Rezept des schweizerischen Getränks Rivella. Das wird nun in den USA zu Kraftgetränken verarbeitet, direkt aus den Wiesen von County Kilkenny.
Bill O’Keeffe spricht von seinem kleinen Sohn.
Die Familie bewirtschafte dieses Land seit 400 Jahren. Er stehe im Schatten vieler Generationen. Er betrachte das nicht als Belastung, aber die Erwartung bestehe schon, dass der Betrieb auch für die nächste Generation noch da sei. – Es wäre ja sinnig, wenn Irlands bevorstehende Rückkehr zur Selbstbestimmung nach drei Jahren unter der Vormundschaft seiner internationalen Gläubiger ausgerechnet durch Milch, Fleisch und Whiskey beflügelt würde.
Das sei der Antriebsmechanismus des Ganzen: Gras, bemerkt er. Irland biete erstklassige Bedingungen für Gras, das sei der Wettbewerbsvorteil gegenüber der europäischen Konkurrenz. - Er muss die Tiere nur zwei, höchstens drei Monate im Jahr einstallen. Doch nicht allein das Gras wächst – Bill O’Keeffe will seinen ganzen Betrieb systematisch vergrößern. Zu diesem Zweck baut er eine Herde von über 300 Jungtieren auf: Das sind die künftigen Milchkühe.
Am 31. März 2015 verschwinden die Milchquoten der EU, das Datum für das Ende der Kontingentierung sei fest in den Köpfen von Milchbauern verankert. Er selbst will seine Milchproduktion schon dann um ein Viertel auf zwei Millionen Liter pro Jahr steigern.
Täglich pumpen die Melkmaschinen das weiße Gold. Noch vor 30 Jahren trugen irische Milchbauern emsig zum europäischen Milchsee und dem Butterberg bei. Heute regiert der Weltmarkt, europäische Subventionen werden nächstes Jahr gerade noch fünf Prozent zu Bills Umsatz beitragen.
Nach fünf Jahren Krise, nach sieben Sparhaushalten, Arbeitslosigkeit, Auswanderung und der kostspieligen Rettung der einheimischen Banken zeigt die irische Wirtschaft erste Keime der Erholung. Die Exporte sorgen für bescheidenes Wachstum, aber diese stammen überwiegend von amerikanischen multinationalen Konzernen. Die Nahrungsmittelbranche dagegen ist einheimisch geblieben. Ihr Erfolg kommt den Iren viel direkter zugute.
Einige irische Molkereien haben sich inzwischen zu Weltkonzernen entwickelt. Eine davon, Glanbia, betreibt den größten Molkerei-Verarbeitungsbetrieb Europas eine halbe Stunde von O’Keeffe’s Hof entfernt im Dorf Ballyragget. Eine weitere Fabrik ist im Süden der Grafschaft Kilkenny im Bau, rechtzeitig für die Zeit ohne Quoten.
Derzeit würden 90 Prozent der irischen Produktion exportiert, die zusätzliche Milch fließe wohl gesamthaft in den Export. In Deutschland zum Beispiel ist irische Butter die Marktführerin unter den Markenprodukten.
15 Prozent der weltweiten Babynahrungsproduktion enthielten inzwischen irische Milchprodukte, weiß der unternehmungslustige Milchbauer. Dazu kommen technisch raffinierte neue Produkte, die aus den in der Molke enthaltenen Proteinen gewonnen werden, ganz nach dem Rezept des schweizerischen Getränks Rivella. Das wird nun in den USA zu Kraftgetränken verarbeitet, direkt aus den Wiesen von County Kilkenny.
Bill O’Keeffe spricht von seinem kleinen Sohn.
Die Familie bewirtschafte dieses Land seit 400 Jahren. Er stehe im Schatten vieler Generationen. Er betrachte das nicht als Belastung, aber die Erwartung bestehe schon, dass der Betrieb auch für die nächste Generation noch da sei. – Es wäre ja sinnig, wenn Irlands bevorstehende Rückkehr zur Selbstbestimmung nach drei Jahren unter der Vormundschaft seiner internationalen Gläubiger ausgerechnet durch Milch, Fleisch und Whiskey beflügelt würde.