Personalprobleme
Wirtschaftsweise Schnitzer moniert Auswirkungen der Kita-Krise auf die Arbeitswelt

Die personellen Probleme von Kindertagesstätten entfalten nach Einschätzung der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer deutlich negative Auswirkungen auf die Arbeitswelt.

    Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer vor einem blauen Hintergrund.
    Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Archivbild). (picture alliance / Bernd von Jutrczenka)
    Man könne sich auf die Kitas nicht mehr verlassen, sagte sie den Funke-Medien. Das ganze System beruhe darauf, dass man Großeltern einbeziehe oder dass man sich Babysitter organisiere, wenn man sich das finanziell leisten könne. Wer das Geld dafür nicht habe, habe keine andere Wahl, als seine Arbeitszeit zu reduzieren. Schnitzer forderte mehr Geld und Personal für die Kitas. Dadurch könne man nicht nur viel zusätzliche Arbeitszeit gewinnen. Investitionen in eine hochqualifizierte Kinderbetreuung seien überdies wichtig für die Integration. Die Wirtschaftsweise rief auch die Unternehmen zum Umdenken auf. Junge Väter dürften nicht schief angeschaut werden, wenn sie nur noch 80 Prozent arbeiten wollten, damit sie es der Mutter ebenfalls ermöglichten, 80 Prozent zu arbeiten.
    Bundesweit werden seit langem Personalmangel und Folgen wie reduzierte Öffnungszeiten und überfüllte Gruppen in Kitas beklagt. Hunderte Wissenschaftler warnen vor einem Kollaps der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung. Sie fordern unter anderem ein Sondervermögen.
    Diese Nachricht wurde am 29.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.