Tobias Mueller:
"Also, das ist 'ne Serie über Nerds und Nerds, das sind – um das kurz Mal zu beschreiben – das sind Leute, die, sag' ich jetzt einfach mal zum Beispiel Star Trek-Fans, die diese Themen für sich privat ein bisschen übertreiben.""
Peter Schweizer:
"Zum Beispiel einer der beiden Physiker ist Sheldon, ein theoretischer Physiker, er ist grenzenlos arrogant, hat keinerlei Verständnis für zwischenmenschliche Abläufe."
Tobias Mueller:
"Dass zum Beispiel der Sheldon einfach nie kapiert, wenn jemand sarkastisch oder ironisch ist, und dann im Nachhinein immer versucht, das zu deuten: Kann das sein? Aha! Wieder nicht gemerkt! Das ist einfach wirklich zum Schießen!""
Tobias Mueller ist Rechnungsprüfer. Mit theoretischer Physik hat das Leben des Bürokaufmanns recht wenig zu tun. Trotzdem hat es ihm der theoretische Physiker Dr. Dr. Sheldon Cooper aus der Serie "Big Bang Theory" angetan. Aus einer ganz anderen Richtung kommt Peter Schweizer. Er ist Chemiker und findet sich in den naturwissenschaftlichen Gefilden der Serie durchaus wieder:
""Dann gibt es Leonard, den anderen der beiden Physiker, er ist klein, nicht unbedingt muskulös und hat eine Brille, darüber hinaus Asthma und eine Reihe weiterer Allergien – auch das ein verbreitetes Nerd-Klischee; ich bin übrigens selbst auch Allergiker."
Tobias Mueller:
"Aber deshalb kommt das auch so sympathisch rüber. Man merkt einfach so – das sind jetzt nicht Nerds, nur zum drüber auslachen, sondern man will gern mitlachen!"
Das Mitlachen gestaltet sich allerdings bei einer Physiker-WG – so könnte man meinen – relativ schwierig. Ein Beispiel:
Leonard: Sag' mir, ob ich das Date durchziehen soll oder nicht!
Sheldon: Schrödingers Katze!
Leonard: Wow, das ist brillant!
Peter Schweizer:
"Schrödingers Katze – ein Beispiel von einem der großen Quantenphysiker, Erwin Schrödinger selbst und zwar sagte er: OK, wir haben eine Katze und tun diese Katze in einen absolut blickdichten Container. Des Weiteren tun wir in diesen Container eine Ampulle mit Giftgas, einen Mechanismus, der dieses Giftgas freisetzen kann und dieser Mechanismus wird ausgelöst durch den Zerfall eines radioaktiven Teilchens. Und bei der Quantenmechanik kann man nicht genau sagen, wann das Teilchen zerfallen würde darüber hinaus sagt die Quantenmechanik aber auch, dass, solange man keine Messung vornimmt – also in diesem Fall nachguckt – dass das Atom eine Mischung aus den beiden Zuständen zerfallen und nicht zerfallen darstellt und das heißt, die Katze ist im Prinzip gleichzeitig tot und lebendig."
Sheldon sagt seinem Freund Leonard also, dass es ohne eine "Messung" nicht möglich ist, festzustellen, ob sein Date ein Erfolg wird oder nicht. Redundante oder umständliche Wege in alltäglichen Situationen zu gehen – das ist typisch für den Humor der "Big Bang Theory"-Nerds:
Raj: Wieso klären wir das nicht mit Stein – Papier – Schere?
Sheldon: Keine gute Idee – nein! Es ist zu erwarten, dass Stein – Papier – Schere bei Spielern, die sich untereinander gut kennen, zu 75 Prozent bis 80 Prozent unentschieden ausgehen wegen der begrenzen Anzahl der möglichen Resultate. Mein Vorschlag wäre Stein – Papier – Schere – Echse – Spock!
Raj: Was?
Tobias Mueller:
"Gutes Beispiel: Das Spiel Schere – Stein – Papier spielen die Jungs nicht, weil das ist denen nicht schwierig genug und deshalb haben die daraus gemacht: Schere – Stein – Papier – Echse – Spock!"
Sheldon: Ganz einfach! Pass auf! Schere schneidet Papier; Papier bedeckt Stein; Stein zerquetscht Echse; Echse vergiftet Spock; Spock zertrümmert Schere; Schere köpft Echse; Echse frisst Papier; Papier widerlegt Spock; Spock verdampft Stein; und, wie gewöhnlich, Stein schleift Schere.
Raj: OK hab's verstanden.
Raj und Sheldon: Stein – Papier – Schere – Echse – Spock! [warten] Oh!
Tobias Mueller:
"Und das ist eben auch so ein typischer Star Trek-Gag: Spock ist ja der zweite Offizier aus den 60ern und Echse ist mit Sicherheit bezogen auf diese extrem billig aussehende Echse, und wenn sie das spielen, dann machen sie alle die ganze Zeit den Spock!"
Eine weitere Spielart der "Big Bang Theory": Referenzen zur Popkultur spielen eine große Rolle. Vor allem Bezüge zu Science Fictionfilmen oder zu Batman- und Superman-Comics. Trotzdem – oder besser: deswegen – funktioniert die Serie für das breite Publikum. Sie zeigt das Leben dieser Außenseiter mit einer liebevollen Faszination an dessen Exotik!
Peter Schweizer:
"Irgendwann bin ich mal auf einer Party in ein Gespräch geraten, in dessen Verlauf dann der Gesprächspartner meinte: Ja, Nerds sind ja jetzt auch gesellschaftsfähig geworden –ganz offensichtlich finden auch andere Menschen das lustig und [27:45] ich schaue die Serie mit meiner Freundin!" (lacht)
Tobias Mueller:
"Meine Freundin, die guckt das eigentlich genauso gern mit und nur dadurch, dass man so die knappsten Infos eigentlich schon hat, kommt man eigentlich bei den meisten Gags schon unheimlich gut mit und deswegen funktioniert das für die breite Masse und nicht nur für Nerds!"
"Also, das ist 'ne Serie über Nerds und Nerds, das sind – um das kurz Mal zu beschreiben – das sind Leute, die, sag' ich jetzt einfach mal zum Beispiel Star Trek-Fans, die diese Themen für sich privat ein bisschen übertreiben.""
Peter Schweizer:
"Zum Beispiel einer der beiden Physiker ist Sheldon, ein theoretischer Physiker, er ist grenzenlos arrogant, hat keinerlei Verständnis für zwischenmenschliche Abläufe."
Tobias Mueller:
"Dass zum Beispiel der Sheldon einfach nie kapiert, wenn jemand sarkastisch oder ironisch ist, und dann im Nachhinein immer versucht, das zu deuten: Kann das sein? Aha! Wieder nicht gemerkt! Das ist einfach wirklich zum Schießen!""
Tobias Mueller ist Rechnungsprüfer. Mit theoretischer Physik hat das Leben des Bürokaufmanns recht wenig zu tun. Trotzdem hat es ihm der theoretische Physiker Dr. Dr. Sheldon Cooper aus der Serie "Big Bang Theory" angetan. Aus einer ganz anderen Richtung kommt Peter Schweizer. Er ist Chemiker und findet sich in den naturwissenschaftlichen Gefilden der Serie durchaus wieder:
""Dann gibt es Leonard, den anderen der beiden Physiker, er ist klein, nicht unbedingt muskulös und hat eine Brille, darüber hinaus Asthma und eine Reihe weiterer Allergien – auch das ein verbreitetes Nerd-Klischee; ich bin übrigens selbst auch Allergiker."
Tobias Mueller:
"Aber deshalb kommt das auch so sympathisch rüber. Man merkt einfach so – das sind jetzt nicht Nerds, nur zum drüber auslachen, sondern man will gern mitlachen!"
Das Mitlachen gestaltet sich allerdings bei einer Physiker-WG – so könnte man meinen – relativ schwierig. Ein Beispiel:
Leonard: Sag' mir, ob ich das Date durchziehen soll oder nicht!
Sheldon: Schrödingers Katze!
Leonard: Wow, das ist brillant!
Peter Schweizer:
"Schrödingers Katze – ein Beispiel von einem der großen Quantenphysiker, Erwin Schrödinger selbst und zwar sagte er: OK, wir haben eine Katze und tun diese Katze in einen absolut blickdichten Container. Des Weiteren tun wir in diesen Container eine Ampulle mit Giftgas, einen Mechanismus, der dieses Giftgas freisetzen kann und dieser Mechanismus wird ausgelöst durch den Zerfall eines radioaktiven Teilchens. Und bei der Quantenmechanik kann man nicht genau sagen, wann das Teilchen zerfallen würde darüber hinaus sagt die Quantenmechanik aber auch, dass, solange man keine Messung vornimmt – also in diesem Fall nachguckt – dass das Atom eine Mischung aus den beiden Zuständen zerfallen und nicht zerfallen darstellt und das heißt, die Katze ist im Prinzip gleichzeitig tot und lebendig."
Sheldon sagt seinem Freund Leonard also, dass es ohne eine "Messung" nicht möglich ist, festzustellen, ob sein Date ein Erfolg wird oder nicht. Redundante oder umständliche Wege in alltäglichen Situationen zu gehen – das ist typisch für den Humor der "Big Bang Theory"-Nerds:
Raj: Wieso klären wir das nicht mit Stein – Papier – Schere?
Sheldon: Keine gute Idee – nein! Es ist zu erwarten, dass Stein – Papier – Schere bei Spielern, die sich untereinander gut kennen, zu 75 Prozent bis 80 Prozent unentschieden ausgehen wegen der begrenzen Anzahl der möglichen Resultate. Mein Vorschlag wäre Stein – Papier – Schere – Echse – Spock!
Raj: Was?
Tobias Mueller:
"Gutes Beispiel: Das Spiel Schere – Stein – Papier spielen die Jungs nicht, weil das ist denen nicht schwierig genug und deshalb haben die daraus gemacht: Schere – Stein – Papier – Echse – Spock!"
Sheldon: Ganz einfach! Pass auf! Schere schneidet Papier; Papier bedeckt Stein; Stein zerquetscht Echse; Echse vergiftet Spock; Spock zertrümmert Schere; Schere köpft Echse; Echse frisst Papier; Papier widerlegt Spock; Spock verdampft Stein; und, wie gewöhnlich, Stein schleift Schere.
Raj: OK hab's verstanden.
Raj und Sheldon: Stein – Papier – Schere – Echse – Spock! [warten] Oh!
Tobias Mueller:
"Und das ist eben auch so ein typischer Star Trek-Gag: Spock ist ja der zweite Offizier aus den 60ern und Echse ist mit Sicherheit bezogen auf diese extrem billig aussehende Echse, und wenn sie das spielen, dann machen sie alle die ganze Zeit den Spock!"
Eine weitere Spielart der "Big Bang Theory": Referenzen zur Popkultur spielen eine große Rolle. Vor allem Bezüge zu Science Fictionfilmen oder zu Batman- und Superman-Comics. Trotzdem – oder besser: deswegen – funktioniert die Serie für das breite Publikum. Sie zeigt das Leben dieser Außenseiter mit einer liebevollen Faszination an dessen Exotik!
Peter Schweizer:
"Irgendwann bin ich mal auf einer Party in ein Gespräch geraten, in dessen Verlauf dann der Gesprächspartner meinte: Ja, Nerds sind ja jetzt auch gesellschaftsfähig geworden –ganz offensichtlich finden auch andere Menschen das lustig und [27:45] ich schaue die Serie mit meiner Freundin!" (lacht)
Tobias Mueller:
"Meine Freundin, die guckt das eigentlich genauso gern mit und nur dadurch, dass man so die knappsten Infos eigentlich schon hat, kommt man eigentlich bei den meisten Gags schon unheimlich gut mit und deswegen funktioniert das für die breite Masse und nicht nur für Nerds!"