Klimapolitk
Wissenschaftler fordern parteiübergreifendes Gesamtkonzept

Die Wissenschaftsvereinigung Scientists for Future fordert angesichts der Klimakrise eine global ausgerichtete, überparteiliche Klimapolitik. "Die Krise erfordert neues Handeln, es bedarf daher einer Überwindung der althergebrachten Politikmuster", heißt es in dem in Berlin veröffentlichten Aufruf von mehr als 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

01.09.2023
    Nahaufnahme einer Anstecknadel mit dem Schriftzug "Scientists for Future".
    Scientists for Future: "Krise erfordert parteiübergreifendes Handeln" (picture alliance / Andreas Gora)
    Sie werfen der deutschen Politik vor, den Ernst der Lage nicht erkannt zu haben. Die bisherigen politischen Vorschläge von Regierung und Opposition zur Bekämpfung der Klimakrise reflektierten überwiegend immer noch parteipolitisch motivierte Erwägungen. Für die deutsche Klimapolitik fehle bislang ein Gesamtkonzept. Dieses parteiübergreifend umzusetzen, müsse schnell geschehen, "denn die Natur lässt uns keine Zeit mehr. Sie hat ihre eigenen Gesetze, und sie folgt nur diesen". Gebraucht werde deshalb eine überparteiliche Initiative, die „über das traditionelle, kurzsichtige und von parteipolitischen Interessengruppen geprägte Handeln hinausgeht“.

    "Krise erfordert parteiübergreifendes Handeln"

    Wie die gesamte Gesellschaft, so müsse auch die Politik lernen, dass die Nachhaltigkeitskrise räumlich und zeitlich global umfassend ist. Vor einer solchen Aufgabe habe die Menschheit noch nie gestanden. "Diese Situation erfordert Maßnahmen, die sich mit der überkommenen politischen Rollenverteilung nicht mehr bewältigen lassen", so die Wissenschaftler. Das betreffe auch die Funktion von Opposition und Regierung im Parlament. Was dies konkret bedeuten könnte, geht aus dem Aufruf nicht hervor.
    Diese Nachricht wurde am 01.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.