Nachhaltigkeit
Wissenschaftler wollen Recycling-Möglichkeit von Nylon durch Bakterien verbessern

Nylon ist weit verbreitet, aber schwer zu recyceln. Wissenschaftler haben nun ein Bakterium gentechnisch so verändert, dass es den Kunststoff abbauen kann.

    Ein blaues Fischernetz aus Nylon, das an den Strand gespült wurde.
    Auch dieses weggeworfene Fischernetz besteht aus nicht abbaubarem Nylon. (picture alliance / imageBROKER / alimdi / Arterra / Sven-Erik Arn)
    Nylon kommt nicht nur in Strumpfhosen vor. Es ist unter anderem ein beliebtes Material für Funktionskleidung, weil es strapazierfähig und wasserabweisend ist. Allerdings wird der Kunststoff aus Erdöl gewonnen. Nylon ist nicht biologisch abbaubar und schwer zu recyceln. Nylonabfälle landen daher oft auf Deponien oder werden verbrannt.
    Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich haben nun einen Ansatz entwickelt, um dieses Problem zu lösen. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift
    ”Nature Microbiology” berichten, haben sie das Bodenbakterium "Pseudomonas putida" gentechnisch so verändert, dass es Nylon abbauen kann.
    Dazu wurden gezielt Mutationen ausgelöst und Gene eingebaut, die das Bakterium in die Lage versetzen, neue Enzyme zu produzieren. Diese Enzyme ermöglichen es dem Bakterium, Nylon als Nahrungsquelle zu nutzen und in wieder verwertbare Stoffe umzuwandeln.
    Die Wissenschaftler hoffen, dass die Methode zukünftig dazu beitragen kann, die Recyclingmöglichkeiten für Nylon zu verbessern und die Umweltbelastung durch Kunststoffabfälle zu verringern.
    Diese Nachricht wurde am 12.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.