Die Wissenslücke um Promovierende schließt jetzt die Studie Nacaps, die Abkürzung steht für National Academics Panel Study. 20.000 Promovierende haben daran teilgenommen. Durchgeführt hat diese Online-Befragung das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung.
Das Gesamtergebnis sei eher positiv, jedoch müsse differenziert werden, erklärt Antje Wegner, Co-Projektleiterin am Berliner Standort. 60 Prozent der Promovierenden seien mit ihrem Betreuer zufrieden oder sehr zufrieden. Promovierende fühlten sich fachlich, aber auch emotional gut unterstützt. Doch in der Karriereplanung seien es 58 Prozent, die sich nur gering unterstützt fühlten. Wegner folgert daraus, dass die Bemühungen der Hochschulen, sich in diesem Bereich mehr zu engagieren, in die richtige Richtung gehen würden.
Finanzsituation von Promovierenden hat sich verbessert
Finanziell gehe es Promovierenden besser als noch vor einigen Jahren. 17 Prozent seien über Stipendien finanziert, eine deutlich geringere Zahl als noch vor acht bis neun Jahren. 60 Prozent seien an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen beschäftigt. Ob als Vollzeit- oder Teilzeitkraft variiere je nach Fachbereich. In den Ingenieurwissenschaften gebe es sehr häufig Vollzeitstellen, in anderen Bereichen sehr wenige. Darüber hinaus falle auf, dass rund jeder vierte einen Vertrag habe, der maximal zwölf Monate läuft. Trotz dieser Schwierigkeiten sei ein Großteil der Promovierenden mit der finanziellen Situation zufrieden.
Karriere ist nur ein Grund für eine Promotion
Bringe man die Gründe für die Promotion in eine Rangliste, dann stehe an erster Stelle der Spaß: Drei Viertel der Promovierenden empfänden die Promotion als spannend. Etwa die Hälfte halte sie für wichtig für die Karriereplanung. Auch hier unterscheiden sich die Daten je nach Fachbereich. In den Ingenieurwissenschaften und einigen Naturwissenschaften sei es oft für den weiteren Karriereweg notwendig, zu promovieren. Etwa ein Drittel aller Befragten wisse noch nicht, wie es nach der Promotion weitergehe. Mit ihr sei die Entscheidung für eine wissenschaftliche Karriere oder gegen eine wissenschaftliche Karriere noch nicht abgeschlossen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.