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Wissenschaftskommunikation
Kreativ und verständlich für Wissenschaft begeistern

Wissenschaft ist nicht langweilig, wenn sie richtig kommuniziert wird. Nur: Was ist richtig, was falsch? Es gibt jede Menge Möglichkeiten, aus der Werkstatt Wissenschaft mit ihren Erfolgen und Misserfolgen zu berichten. Was es nicht gibt: einen Königsweg.

Von Michael Stang |
    Die Raumsonde Rosetta über dem Kometen Tschuri - für die ESA animiert von Carlo Palazzari
    Die Rosetta-Mission der ESA ist ein Musterbeisspiel für gelungene Wissenschaftskommunikation (ESA / Design & Data GmbH / Carlo Palazzari)
    Um Menschen für Forschung und Wissenschaft zu begeistern, müsse man sich eigentlich nur eine Frage stellen, sagt Julie Gould: "Wie kann Wissenschaft effektiv, kreativ und mit Leidenschaft quer über verschiedene Medien kommuniziert werden?"
    Kinder interessieren sich generell für Wissenschaft und nicht nur für Dinosaurier, so die britische Wissenschaftsjournalistin, die unter anderem für den NatureJobs podcast zuständig ist. Irgendwann erlischt eventuell das Interesse - aber diese Neugier lässt sich jederzeit wieder entfachen.
    Kreative Vermittlungsformen suchen
    Wichtig sei, dass Wissenschaft richtig kommuniziert wird. Um zu klären, was richtig bedeutet, muss man erst einmal wissen, was falsch ist: zum Beispiel Frontalunterricht und einseitige Kommunikation. Richtig kann dagegen viel sein. Dazu gehören Dinge wie Science Slam, Darbietungen im Theater oder auf Videoplattformen, beim Tag der Offenen Tür oder dem Girls Day. Eine gute Voraussetzung sei auch Kreativität.
    "Wissenschaftlern mangelt es nicht an Kreativität, eher gibt es einen Mangel an Verständnis dafür. Viele denken, dass kreative Menschen Künstler, Literaten oder Theaterleute sind, aber dabei können Wissenschaftler selber kreativ sein, auf ihre eigene Art und Weise. Sie müssen darüber nachdenken, wie sie Ergebnisse anschaulich und klar so darstellen, dass sie veröffentlicht oder auf irgendeiner Plattform ausgestrahlt werden können."
    "Kenne Deine Zielgruppe"
    In Toulouse wurde ambitioniert diskutiert, wie Wissenschaftler am besten ihr Publikum erreichen können. Julie Gould fasst die wichtigsten Punkte zusammen.
    "Die erste Regel lautet: Kenne Deine Zielgruppe. Die Informationen müssen auf die Leute zugeschnitten sein, damit sie es genießen und sich damit auseinandersetzten können. Dann muss die Botschaft klar und deutlich sein. Dritter Punkt: Ohne Leidenschaft keine Kommunikation. Und dann ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass diese Kommunikation keine Einbahnstraße ist, sondern das Publikum, die Leser, die Hörer müssen involviert werden, damit es zur Kommunikation kommt."
    Dabei geht es nicht nur um das Präsentieren der Forschungsergebnisse. Ein fachfremdes Publikum etwa interessiert sich meist eher für die Forschenden als Menschen, warum sie genau diesen Weg eingeschlagen haben und in diesem Labor gelandet sind.