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WM 1974
"Weltmeister werden nicht mehr vergessen"

Der Weltmeister von 1974, Wolfgang Overath, äußerte sich im DLF zum Turnier und seiner persönlichen Leistung. Er sprach aber auch über Druck bei einer Heim-WM - und über die Bedeutung des Titels für den deutschen Fußball.

Wolfgang Overath im Gespräch mit Moritz Küpper | 06.07.2014
    "Für mich persönlich hat sich nichts geändert", sagt Wolfgang Overath. Aber es sei natürlich klar: "Wenn man Weltmeister wird, das vergisst man nicht mehr." In der "größten und faszinierendsten Sportart der Welt" den Titel zu holen, sei etwas ganz Besonderes. Overath erinnert sich an seine schwache Form vor dem Turnier. "Ein halbes Jahr davor habe ich ganz schlecht gespielt. Keine Form, kein Selbstvertrauen." Mit Turnierbeginn habe sich das aber sofort geändert.
    Angesprochen auf die Bedeutung des Titels im Vergleich zu den beiden WM-Titel 1954 und 1990 sagt er: "Der Titel 1954 als krasser Außenseiter hat eine Menge dazu beigetragen, dass in Europa eine andere Situation entstand. Wir waren bis dato überhaupt nicht anerkannt." Der Titel von 1974 stand unter anderen Vorzeichen. Als Europameister von 1972 und mit starken Vereinsmannschaften "waren wir einer der Favoriten. Der Titel war ganz wichtig für Deutschland in der Phase, das hat dem Fußball sicher den nächsten Schritt nach vorne gebracht." 1990 sei dann eine Folge von 1974 gewesen. "Diese beiden Titel haben die Position des deutschen Fußballs in der Welt verstärkt."
    Eine Heim-WM, gibt Overath zu, sei eine enorme Drucksituation. Auf der anderen Seite gäbe es aber auch den Heimvorteil. "Das wird in Brasilien gerade für diese Mannschaft ein unerhörter Pluspunkt sein." Was schwerer wiege, Druck oder Heimvorteil sei "schwer zu sagen", so Overath.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 6. Januar 2015 als Audio-on-demand abrufen.