In den WM-Halbfinals Dienstag und Mittwoch stehen sich Mannschaften aus vier europäischen Ländern gegenüber. Aus Ländern also, deren Verhältnis zu Gastgeber Russland politisch angespannt ist. Dürfen, können, sollen deren Staatsvertreter nach Russland reisen? Das wird innenpolitisch diskutiert. Und auch in Russland schaut man genau hin, wer kommt – und wer nicht.
Macron kommt
Der französische Präsident ist dabei, Emmanuel Macron wird sich das Spiel im Stadion in Sankt Petersburg ansehen. Gegner Belgien bekommt majestätische Unterstützung - durch König Philippe. Dem französischen Präsidenten und dem belgischen König geht es nur um den Fußball, politische Gespräche sind in Russland nicht geplant.
Wer Mittwoch, beim zweiten Halbfinale, auf der Ehrentribüne in Moskau sitzen wird, ist noch offen: Kroatien könnte wie beim letzten Spiel hochrangig vertreten sein - durch Präsidentin Grabar-Kitarovic. Sie hatte im rot-weiß-karierten Trikot das kroatische Team gegen Russland angefeuert.
England ohne Vertreter
Der Gegner Mittwoch - England - wird definitiv ohne Unterstützung durch Staatsvertreter im Stadion spielen. Die britische Regierung erklärte, der politische Boykott der WM – verkündet nach dem Giftangriff auf den Ex-Spion Skripal – gelte weiter. Selbst wenn England ins Finale einzieht, will Premierministerin May nach jetzigem Stand nicht nach Russland reisen.