Der Schatzmeister vom Deutschen Fußball-Bund (DFB), Stephan Osnabrügge, fasst im Dlf-Interview die Gründe zusammen, warum die Bilanz im Jahr 2017 derart negativ ausgefallen ist. In diesem Zusammenhang spricht er von der Last der Vergangenheit: "Das Finanzamt Frankfurt hat dem DFB im Nachgang zur sogenannten WM-Affäre mit Bescheiden Ende 2017 die Gemeinnützigkeit aberkannt. Und für diese Aberkennung der Gemeinnützigkeit und die daraus folgende Neuberechnung der Steuern haben wir über 22 Millionen Euro Steuern nachbezahlen müssen." Osnabrügge fügt hinzu, dass der DFB als "gemeinnütziger Verein dazu verpflichtet ist, Schadensersatzansprüche die gesetzlich gegeben sind, auch tatsächlich geltend zu machen." Deshalb würden Personen, die an der WM-Affäre beteiligt waren, gerichtlich belangt werden, damit sich diese an den entstanden Kosten beteiligen.
Osnabrügge: Kritik am Grundlagenvertrag unlauter
Stephan Osnabrügge weist die Kritik am neuen Grundlagenvertrag zwischen DFB und Deutsche Fußball Liga (DFL) vehement zurück: "Ich höre diese Kritik, aber ich teile sie nicht. Und wer die Verhandlungen mitmacht, der kann sie auch nicht teilen. Ich halte die Kritik, insbesondere von denen, die aus dem Lager beteiligter Organisationen kommen, auch für nicht lauter." Es sei unzutreffend, dass der DFB bessere Verhandlungsergebnisse hätte erzielen können. Der Abschluss sei ein "kluges wirtschaftliches Gleichgewicht und es ist vor allem das Ergebnis kaufmännischer Verhandlungen, die wir geführt haben." Osnabrügge ergänzt zum Grundlagenvertrag: "Er ist die Garantie der Tatsache, dass sich der Profifußball am Amateurfußball wirtschaftlich in erheblichen Umfang beteiligt." Und das sei ein Modell, "um das uns ganz Europa beneidet."
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