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WM alle zwei Jahre
"Aus ökonomischer Sicht ein zweischneidiges Schwert"

Einen Gewöhnungseffekt befürchtet der Wirtschaftswissenschaftler Florian Follert, sollte die FIFA ihren Plan umsetzen, alle zwei Jahre eine WM stattfinden zu lassen. Außerdem gehe es zwischen FIFA-Chef Infantino und UEFA-Chef Ceferin darum, die Vormachtstellung im Fußball auszufechten.

Florian Follert im Gespräch mit Christian von Stülpnagel |
 FIFA-Chef Gianni Infantino breitet auf einer Pressekonferenz die Arme aus
FIFA-Chef Gianni Infantino möchte die WM alle zwei Jahre austragen (imago images / Xinhua)
Florian Follert ist Assistant-Professor für Unternehmensrechnung und Sportökonomik an der Privatuniverität Schloss Seeburg in Österreich. Aus ökonomischer Sicht lasse sich der Vorstoß der FIFA leicht begründen, erklärt er:
"Die Fifa verspricht sich von dieser Neuerung wohl eine Steigerung ihrer Einnahmen. Sie geht wahrscheinlich in ihrer Prognose davon aus, dass sich der Absatz, der mit dem Event Weltmeisterschaft in Verbindung stehenden Produkte und der Rechte, beispielsweise der Fernsehrechte erhöhen lässt, wenn sie die Frequenz steigert."
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin  während einer PK
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Gewöhnungseffekt statt Einnahmensteigerung

Diese Rechnung könnte aber falsch sein, glaubt Follert: "Ein Event wie die Fußball-WM wird gerade durch ihre Seltenheit interessant. Wenn nämlich das Angebot knapp ist, dann steigt der Preis." Er hält einen Gewöhnungseffekt der Fans für möglich. Eine WM alle zwei Jahre könnte an Anziehungskraft und in der Folge auch an Einnahmen verlieren.
Die UEFA wolle sich dagegen als Retter des traditionellen Fußballs darstellen, meint Follert. Allerdings gehe es auch ihr vor allem um ökonomische Interessen: "Im Grunde wird durch diese Verkürzung des Rhythmus der WM auch die UEFA Euro, die ja immer zwischen den Weltmeisterschaften stattfindet, entwertet. Und daher hat die UEFA eigentlich gar kein Interesse daran, dass die Weltmeisterschaft häufiger stattfindet."
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Platz verteidigen, von Skandalen ablenken

Er glaube, dass es vor allen Dingen darum gehe, die Vormachtstellung im Fußball auszufechten. Die UEFA habe derzeit mit der Champions League das stärkste oder zumindest ein beliebtes Produkt auf dem Markt und sei stärker mit den Klubs verbunden. Die Chefs beider Verbände hält er für starke Charaktere, was zu aktuellen, öffentlichen Auseinandersetzung führe: "Jeder möchte seinen Platz natürlich verteidigen. Und jeder möchte auch von den Skandalen im eigenen Haus irgendwo ablenken."