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Frauen-Eishockey
„Da kommst du einfach nicht an deine Grenzen"

Die deutschen Eishockeyspielerinnen haben bei der WM Platz sieben erreicht. Kapitänin Daria Gleißner fordert vor allem Veränderungen in der Frauen-Eishockeyliga DFEL - das Niveau sei zu niedrig, um international bestehen zu können.

Daria Gleißner im Gespräch mit Christian von Stülpnagel |
Mehrere Eishockey-Spielerinnen mit deutschem Trikot jubeln nach einem Tor.
Deutschlands Eishockey-Frauen bei der Weltmeisterschaft in Kanada: Der Teamspirit habe gepasst. (Nathan Denette / The Canadian Pres / Nathan Denette)
Das deutsche Eishockey-Team ist bei der Frauen-Eishockey-WM in Kanada in der Platzierungsrunde an Finnland gescheitert. Nach der 2:8-Niederlage verlassen die Spielerinnen das Turnier auf Platz sieben. Ziel war eigentlich nur das Erreichen des Viertelfinales gewesen, sagt DEB-Kapitänin Daria Gleißner. Vor allem durch den guten Teamspirit und dass sich jede in der Mannschaft wohlfühlte, habe das Team so gute Leistungen zeigen können:
„Ich denke, die gute Stimmung hat auch einen großen Anteil daran, dass wir so weit gekommen sind.“
Dennoch kann das deutsche Team nicht gegen Nationen bestehen, in denen der Nachwuchs der Eishockeyspielerinnen besser gefördert wird. In Deutschland fehle es da vor allem an Strukturen. Mädchen spielen bis zum 16. Lebensjahr in Jungenmannschaften.
 „Die werden da nicht so gefordert und gefördert wie es zum Beispiel in Amerika oder in Kanada ist. Da muss von Anfang an eine klare Struktur kommen“, fordert Gleißner.

Liga-Niveau fordert keine Höchstleistungen

Auch die Liga für Frauen sei einfach zu schwach: „Da kommst du einfach nicht an deine Grenzen und da kannst du einfach nicht jedes Spiel dein bestes Eishockey abrufen und das fehlt dir dann einfach bei einer Weltmeisterschaft und bei wichtigen Spielen.“
Die Situation verbessern könnten mehr Kooperationen zwischen DEL-Standorten und Teams aus der Frauen-Eishockey-Liga. Ein großer Faktor ist aber auch das Geld.

Eishockey neben dem Beruf nur ein Hobby

„Die Frauen, die bei uns in der Bundesliga spielen, die arbeiten Vollzeit und das ist für sie eher ein Hobby. Man könnte es verändern, wenn man zum Beispiel sagt, man findet einen großen Hauptsponsor für die DFEL. Dass man jemanden hat, der einfach dieses Finanzielle bringt.“
Auch der Verband könnte mit einer kleinen finanziellen Unterstützung an die Vereine schon weiterhelfen. Wenn die Spielerinnen dadurch ein kleines Gehalt von den Vereinen bekommen könnten, könnten sie ihren Job auf Teilzeit reduzieren und mehr zeitliche Kapazitäten für Eishockey haben, überlegt Gleißner. Das würde auch das Niveau in der Liga erhöhen, denkt die DEB-Kapitänin.