Die beiden in Deutschland aufgewachsenen Roman Neustädter und Konstantin Rausch spielen für die WM in Russland keine Rolle. Stanislaw Tschertschessow, Trainer der russischen Mannschaft, hat in Moskau den Ausschluss Rauschs begründet:
"Er hatte einige Tage lang Rückenprobleme, eine Muskelverletzung. Das konnten wir nicht riskieren. Eigentlich wollte ich das schon vor ein paar Tagen bekannt geben, aber wollte die Mannschaft nicht nervös machen. Ich habe bis zum Ende gewartet, weil ich objektiv und gerecht gegenüber meinen Spielern sein muss."
Und was Roman Neustädter betrifft, so ließ Tschertschessow durchblicken, dass der Spieler in das Gesamtkonzept des Trainers nicht hineinpasse, er jedem einzelnen seine Gründe aber persönlich erklärt habe. Neustädter hatte sich auf Instagram und Twitter entrüstet geäußert. Der 30-Jährige, der bei Fenerbance Istanbul spielt, hatte vor zwei Jahren die russische Staatsbürgerschaft angenommen, um für die "Sbornaja" spielberechtigt zu sein. Rausch hingegen, der bei Dynamo Moskau sein Geld verdient, besitzt seit seiner Einwanderung nach Deutschland sowohl die Staatsbürgerschaft der Bundesrepublik als auch der Russischen Föderation.
Tschertschessow wird in der russischen Fußballszene, etwa von Trainern verschiedener Erstligamannschaften, zugetraut, die Mannschaft mindestens ins Achtelfinale zu führen. Das vorletzte Testspiel gegen Österreich ging allerdings mit 0 zu 1 verloren. Am Dienstag stehen die Spieler noch einmal auf dem Platz, dann in Moskau gegen die Auswahl der Türkei.