"Das Dumme nach der Super-EM? Jetzt unterschätzt uns niemand mehr", hat Islands Trainer Heimir Hallgrímsson vor dem Start der WM-Qualifikation gesagt. Kurz danach sorgte seine Mannschaft mit dem eher mittelprächtigen 1:1 gegen die Ukraine im ersten Spiel dafür, dass sie nicht überschützt wird.
Jetzt also Finnland. Dann die Türkei. Kapitän Aron Gunnarsson geht es wie den übrigen knapp 330.000 Isländern: Die EM wirkt und die WM winkt: "Wir sind aufgeregt und freuen uns auf das Spiel. Man fühlt die Anspannung und Begeisterung im Team und auch in der ganzen Nation. Es ist wichtig, diese erste Runde gut zu beginnen. Wir wollen zu Hause unbedingt sechs Punkte holen, denn sonst war dieser eine Punkt gegen die Ukraine völlig wertlos."
Von Elfen und Vulkanen
Die meisten Isländer machen jetzt also auf Merkel: "Wir schaffen das". Wenn die Mannschaft sich nicht von den ja auch nicht eben unbesiegbaren Finnen aus dem Konzept bringen lässt – und wenn die vielen Elfen helfen. Genau daran glauben die Leute auf der Insel. Und sie glauben an Vorzeichen. Die Tatsache, dass selbst der seit Wochen vor sich hinbebende Vulkan Katla seit ein paar Tagen ruhig ist, könnte als gutes Omen gelten.
Weniger schön dagegen, dass der seit der EM legendäre Fernseh-Kommentator Gudmundur Benediktsson nicht mehr am Mikro sein wird. Sein Geschrei war dann wohl doch zu viel – der Sender hat ihn gefeuert. Auch EM-Erfolgstrainer Lars Lagerbäck hat inzwischen wie angekündigt aufgehört. Aber die eigentlichen Glücksbringer sind ja noch da. So begeistert wie im Sommer. Und der Mann mit der Pauke, der ist ganz bestimmt im Stadion. HUH!