Gianni Infantino hatte eigentlich ein triumphales Votum für seinen Traum von einer Fußball-WM im Zweijahres-Rhythmus vorgesehen. Aber dann war der globale Online-Gipfeltreff der FIFA nur ein Palaver von mehreren, die zu dem Thema noch stattfinden sollen.
Die FIFA habe ambitionierte Pläne, den Fußball zu entwickeln. Dafür bräuchte es aber mehr erfolgreiche Veranstaltungen, so Infantino nach dem Treffen. Die FIFA wolle eine offene Debatte auf globaler und regionaler Ebene führen. Eine Debatte, die praktisch schon beendet ist.
Denn schon am Dienstag hatte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin dem FIFA-Chef klargemacht, dass es keine WM alle zwei Jahre mit Europa-Nationalteams geben werde. Auch die EU hat sich bereits gegen diesen Plan gestellt, genauso wie der ebenfalls wichtige südamerikanische Verband CONMEBOL.
UEFA und CONMEBOL schmieden bereits seit längerem eine Allianz. Sie wollen ein gemeinsames Büro in London eröffnen und haben soeben das erste gemeinsame Vorhaben beschlossen: Im Juni 2022, in der internationalen Länderspiel-Pause, spielt Europameister Italien gegen Südamerika-Meister Argentinien. Solche Topspiele sollen zum festen Event werden.
IOC sorgt sich um Sommerspiele
Massive Bedenken gegen Infantinos WM-Pläne gibt es laut UEFA auch beim Internationalen Olympischen Komitee. IOC-Präsident Thomas Bach befürchte demnach, dass die Sommerspiele beschädigt werden würden, wenn im alljährlichen Wechsel Welt- und Kontinentalmeisterschaften stattfänden.
Er sei stark irritiert, dass ihn das IOC-Mitglied Infantino über seine enormen Pläne nicht einmal vorab ins Bild gesetzt habe.