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WM-Vergabe 2006
Notizen belasten Niersbach

Ein angeblicher Beweis des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" bringt Wolfgang Niersbach in Erklärungsnot. Demnach könnte der DFB-Präsident bereits seit Längerem von den Unregelmäßigkeiten bei der WM-Vergabe 2006 gewusst haben.

Von Arnulf Boettcher |
    DFB-Präsident Wolfgang Niersbach
    DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in Erklärungsnot. (dpa / Arne Dedert)
    In der Affäre um die WM-Vergabe 2006 wächst der Druck auf DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" veröffentlichte einen Briefentwurf, der belegen soll, dass DFB-Präsident Wolfgang Niersbach schon viel früher von der geplanten Rückzahlung von 6,7 Millionen Euro an den ehemaligen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus wusste als von ihm angegeben. Darauf ließen handschriftliche Vermerke auf dem Brief schließen, die nach Aussagen einiger Weggefährten von Niersbach stammen könnten. Der Verbandschef hatte vor zwei Wochen behauptet, erst in diesem Sommer von dem dubiosen Geldfluss erfahren zu haben:
    "Ich habe von dem Vorgang über Umwege im Juni etwa erfahren. Den Tag genau kann ich nicht sagen. Daraufhin habe ich eine interne Untersuchung hier im Hause erbeten, die einige Zeit gedauert hat."
    Wie der "Spiegel" weiter berichtete, verfolgt die Staatsanwaltschaft beim DFB Vorgänge bis ins Jahr 2000 zurück. Unter Berufung auf den am vergangenen Dienstag vollzogenen Durchsuchungsbeschluss der Behörde soll sich die Steuerschuld auf eine Summe von rund 2,6 Millionen Euro belaufen.
    Eine Stellungnahme zu den neuen Vorwürfen gab es am Samstag weder von Niersbach noch vom DFB.
    Am kommenden Montag muss sich Niersbach den kritischen Fragen seiner Präsidiumskollegen und der Landesverbandspräsidenten stellen.