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WMO legt Wetterdaten vor

Klima.- Am Rande des Weltklimagipfels in Durban hat die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ihren Bericht vorgestellt. Mit der fortschreitenden Klimaerwärmung ist mit immer mehr Stürmen, Dürren und Sturmfluten zu rechnen, heißt es darin. Auch im eher trockenen Südafrika häufen sich starke Regengüsse und Überschwemmungen.

Von Georg Ehring |
    Was extremes Wetter ist, konnten die Teilnehmer am Vorabend des Weltklimagipfels im südafrikanischen Durban erfahren: Ein schweres Gewitter kostete mindestens zehn Menschen das Leben, im Keller des Konferenzzentrums stand Wasser und das Dach wurde beschädigt. Im Land am Kap der Guten Hoffnung ist es allgemein eher trocken, doch in einigen Regionen häufen sich jetzt solche Ereignisse, sagt Linda Makuleni, die Chefin des südafrikanischen Wetterdienstes.

    "In mehreren Regionen hatten wir schon im vergangenen Jahr einige schwere Überschwemmungen. Und die Forscher sagen voraus, dass das auch so weitergeht."

    Wie das Wetter weltweit war, erklärte die Welt-Wetterorganisation WMO direkt am Ort des Klimagipfels im etwas beschädigten Konferenzzentrum: Ungewöhnliche Wetterextreme gab es in diesem Jahr auch in vielen anderen Teilen der Welt – obwohl das Jahr bei der Durchschnittstemperatur nur einen etwas erklärungsbedürftigen Rekord aufstellte. Jerry Lenguosa, der stellvertretende Generalsekretär der WMO:

    "In unserer Mitteilung sagen wir, dass 2011 das bisher wärmste La Nina-Jahr wird. Wie Sie wissen, bringt El Nino eine Erwärmung des Ozeans, La Nina sorgt dagegen für Abkühlung. Trotz dieses La Nina-Effekts ist das Jahr 2011 immer noch das zehntwärmste in der Geschichte der Aufzeichnungen."

    Es war ein ungewöhnlich starkes La Nina, ein Wetterphänomen, das sich vor allem im östlichen Pazifik abspielt. Die Folgen reichen allerdings in viele Weltregionen, auch die Trockenheit in Ostafrika hat mit La Nina zu tun. Extreme Hitze gab es unter anderem in einer Region, die normalerweise eher kalt ist: Im Norden Russlands war es im Frühjahr an einigen Stationen um neun Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Ungewöhnliche Überschwemmungen gab es außer in Südafrika in Teilen Asiens und Australiens.

    Im laufenden Jahr liegt die Durchschnittstemperatur um 0,41 Grad über dem langjährigen Mittel von 14 Grad Celsius. 13 der wärmsten 15 Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen fallen in die Zeit zwischen 1997 und 2011. Das Jahr 2011 passt also gut zum langfristigen Trend der weltweiten Erwärmung.

    "Die Wissenschaft ist solide und sie belegt eindeutig, dass die Welt sich erwärmt und dass menschliche Aktivität dazu erheblich beiträgt."

    Die Konzentration der Treibhausgase sei auf Rekordhöhen gestiegen, sie nähere sich sehr schnell einem Niveau, das zu einer weltweiten Erwärmung um zwei bis 2,4 Grad passe.

    Besonders deutlich wird dies durch die Zehnjahres-Daten, die die WMO heute ebenfalls veröffentlichte. Die vergangenen zehn Jahre waren mit die wärmste Dekade seit Beginn der Aufzeichnungen – gleichauf mit der Periode 2001 bis 2010. Vom Erwärmungstrend ist keine Weltregion ausgenommen, sagte Lenguosa.

    "Es gibt kein einziges Land, das für die Zeit von 2001 bis 2010 Mitteltemperaturen gemeldet hat, die kälter sind als die im langfristigen Mittel von 1961 bis 1990."

    Nach oben gab es dagegen jede Menge Rekorde: In 40 Ländern gab es Tage, an denen es so heiß war wie nie zuvor, in weitaus den meisten Staaten, deren Daten bisher ausgewertet werden konnten, brach die vergangene Dekade auch im Durchschnitt Hitzerekorde. Das Eis in der Arktis schrumpfte in diesem Jahr auf die bisher zweitniedrigste Ausdehnung. Es ist natürlich kein Zufall, dass die Wissenschaftler mit ihren Daten gerade auf dem Klimagipfel an die Öffentlichkeit gehen. Jerry Lenguosa:

    "Ich glaube, dass dies das richtige Forum ist, wo die Führungspersonen aus der ganzen Welt versammelt sind, die diese Informationen nutzen können, um Entscheidungen zu fällen."

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